Auf diesen Seiten werden Informationen, Dokumente, Arbeitsmaterialien und Links zum Arbeitsbereich „Christen und Juden/Christlich-jüdischer Dialog“ in der Evangelischen Kirche im Rheinland präsentiert.
Christlich-jüdischer Dialog in der rheinischen Kirche
Die Erneuerung des Verhältnisses zum Judentum und die Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs gehören zu den grundlegenden Aufgaben der Evangelischen Kirche im Rheinland. In der Kirchenordnung heißt es: Die rheinische Kirche „bezeugt die Treue Gottes, der an der Erwählung seines Volkes Israel festhält“ und sie „fördert das christlich-jüdische Gespräch“. Ihrer Verantwortung für die Gestaltung des christlich-jüdischen Verhältnisses kommt die rheinische Kirche in ihrer theologischen Reflexion, ihrer gottesdienstlichen Praxis, ihrer kirchlichen Erziehung und Bildung sowie in ihrem gesellschaftspolitischen Engagement nach. Der Erfüllung dieser Aufgabe dienen insbesondere die Synodalbeauftragten für das christlich-jüdische Gespräch in den Kirchenkreisen, die Fachgruppe „Christen und Juden“ sowie der Dezernent für christlich-jüdischen Dialog in der Abteilung 1 Theologie und Ökumene im Landeskirchenamt.
1980 bekennt sich Synode zum Bund Gottes mit Volk Israel
Fast 2000 Jahre lang definiert sich Kirche gegenüber dem Judentum als vermeintliche Negativfolie. Erst langsam kommt es nach 1945 zu ersten Ansätzen der Erneuerung des Verhältnisses zu Jüdinnen und Juden, sowie zur wachsenden Einsicht in christliche Mitverantwortung und Schuld auch am Holocaust. 1980 bekennt sich die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland zum niemals gekündigten Bund Gottes mit seinem Volk Israel. In Konsequenz ändert sie im Jahr 1996 den Grundartikels ihrer Kirchenordnung.
Leitgedanken und Thesen zu Israel-Palästina
Die fünf Landeskirchen „an Rhein und Ruhr“ (Baden, Hessen und Nassau, Pfalz, Rheinland sowie Westfalen) haben ein Positionspapier mit Leitgedanken und Thesen zu „Israel-Palästina“ veröffentlicht, das auch in englischer Sprache verfügbar ist. Es soll im Vorblick auf die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) 2022 in Karlsruhe den gastgebenden deutschen Kirchen Impulse für das Gespräch mit den Kirchen der Ökumene geben. Bei dem Treffen vom 31. August bis 8. September unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ sei eine Wiederbeschäftigung mit der Israel-Palästina-Thematik zu erwarten, heißt es in dem Papier. Ausgelöst von der Frage, wie sich die gastgebenden Kirchen bei der Vollversammlung so einbringen können, dass gute, konstruktive Gespräche möglich werden, und ausgelöst von einer sich polarisierenden Debatte über den wachsenden Antisemitismus in Deutschland sei die Arbeit an dem Papier 2019 begonnen worden. Der Gesprächsimpuls ist das Ergebnis eines intensiven Konsultationsprozesses zwischen der Evangelischen Kirche in Baden , der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau , der Protestantischen Kirche der Pfalz , der Evangelische Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche von Westfalen . Nachdem sich die Kirchenleitungen bzw. Kollegien der beteiligten Kirchen die Thesen zu eigen gemacht haben, sind sie nun dem freien Diskurs übergeben. Dabei hoffen die Herausgeber, dass die Thesen mehr sein können als eine zusätzliche Positionierung im Konfliktfeld. Etwa könnten sie eine Orientierungs- und Sprachhilfe in den weiteren Debatten sowohl innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als auch in den internationalen ökumenischen Beziehungen sein, „durch die etwas von dem versöhnenden und einheitsstiftenden Geist spürbar wird, von dem das Motto der kommenden Weltversammlung spricht“.
Bausteine für Gottesdienst am Israelsonntag am 21. August 2022
Unter dem Titel „Überfließende Gerechtigkeit“ bietet die Arbeitshilfe Materialien für den Gottesdienst am Israel-Sonntag, der in diesem Jahr am 13. August 2023 gefeiert wird. Die Arbeitshilfe ist in Zusammenarbeit mehrerer Landeskirchen entstanden, darunter die Evangelische Kirche im Rheinland. Sie enthält exegetische Impulse zu Matthäus 15,17-20, jüdisch-theologische Reflexionen zum Gesetzesverständnis (Halacha) sowie einen Gottesdienstentwurf mit Predigt und Anregungen zur musikalischen Gestaltung des Israelsonntags.
Karl Barth und der interreligiöse Dialog heute
Die Broschüre „Karl Barth und der interreligiöse Dialog heute“ enthält unter anderem drei Vorträge von Tagungen der Kölner Melanchthon-Akademie. Sie wurden im Karl Barth-Jahr 2019 gehalten. Herausgegeben haben sie Martin Bock und Wolfgang Hüllstrung.
Christlich-jüdischer Dialog: Kontakte
Mit dem christlich-jüdischen Dialog in der Evangelischen Kirche im Rheinland sind in besonderer Weise folgende Personen und Gremien beauftragt:
- die Synodalbeauftragten für das christlich-jüdische Gespräch der Kirchenkreise
- die Fachgruppe „Christen und Juden“, die dem Ständigen Theologischen Ausschuss zugeordnet ist
- das Dezernat 1.1 „Theologie“ innerhalb der Abteilung 1 „Theologie und Ökumene“
Weitere Informationen gibt es bei:
Kirchenrat Pfarrer Wolfgang Hüllstrung
Dezernent für Theologie, landeskirchlicher Beauftragter für die christlich-jüdischen Beziehungen und die Israel-Palästina-Arbeit
Telefon 0211-4562394
E-Mail: wolfgang.huellstrung@ekir.de
Pascal Janssen
Sachbearbeitung
Telefon 0211-4562422
E-Mail pascal.janssen@ekir.de
Julia Polarz
Assistenz
Telefon 0211-4562280
E-Mail julia.polarz@ekir.de