Auf diesen Seiten werden Informationen, Dokumente, Arbeitsmaterialien und Links zum Arbeitsbereich „Christentum und Judentum/Christlich-jüdischer Dialog“ in der Evangelischen Kirche im Rheinland präsentiert.
Vorlage für ein ökumenisches Friedensgebet
Die Vorlage für ein ökumenisches Friedensgebet richtet sich an unsere Gemeinden und Kirchen und möchte dazu einladen, in ökumenischer Verbundenheit auch mit anderen christlichen Kirchen den Jahrestag des terroristischen Überfalls der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel und den daraus resultierenden Krieg zu erinnern und für ein Ende des Krieges und der anhaltenden Gewalt zu beten. In Gesprächen mit Menschen aus Israel und Palästina hören wir immer wieder, dass es ein Eingreifen „von oben“ und viele menschliche Gebete braucht, um die anhaltende Gewalteskalation, die so viele Opfer gefordert hat, zu beenden. Diese Bitte finden wir schon im Buch Jesaja formuliert: „Ach, dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen.“ (Jes. 63,19b) Hinweisen möchten wir auch auf das Fürbittgebet der Evangelischen Kirche in Deutschland zum 7. Oktober, das man hier herunterladen kann.
Bausteine für Gottesdienst am Israelsonntag am 4. August 2024
Unter dem Titel „Zu jener Zeit werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann am Saum seines Gewandes ergreifen …“ bietet die Arbeitshilfe Materialien für den Gottesdienst am Israelsonntag, der in diesem Jahr am 4. August 2024 gefeiert wird. Die Arbeitshilfe ist in Zusammenarbeit mehrerer Landeskirchen entstanden, darunter die Evangelische Kirche im Rheinland. Sie enthält exegetische Impulse zu Sacharja 8,20-23 von Prof. Dr. Rüdiger Lux, eine Predigtmeditation von Rabbiner Grodensky, einen Gottesdienstentwurf mit Lesepredigt von Landespfarrer Wolfgang Hüllstrung sowie ein Interview mit der Israelin Deborah Weissman, die seit Jahrzehnten im Dialog und in Friedensinitiativen engagiert ist.
Landessynode 2024 verabschiedet Erklärung „Gegen Antisemitismus. Für Gerechtigkeit und Frieden in Israel und Palästina“
Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland verurteilt den wachsenden Antisemitismus und sieht Christinnen und Christen in der Pflicht, entschlossen an der Seite von Jüdinnen und Juden zu stehen. „Antisemitismus ist Gotteslästerung und mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar“, heißt es in dem Beschluss „Gegen Antisemitismus. Für Gerechtigkeit und Frieden in Israel und Palästina“, der auf der Sitzung der Landessynode am Freitag einstimmig verabschiedet wurde. Die rheinischen Synodalen seien mit ihren Gebeten bei den Überlebenden, den Angehörigen sowie den Kindern, Frauen und Männern, die noch immer als Geiseln verschleppt sind. „Als Evangelische Kirche im Rheinland treten wir ein für die Sicherheit des Staates Israels. Schon lange nicht mehr waren die akuten Gefährdungen der Existenz des Staates Israel so deutlich sichtbar wie jetzt.“ Man sehe den Schmerz und das unfassbare Leid in der israelischen Gesellschaft wie auch in der palästinensischen Gesellschaft und trauere um alle Opfer des durch die Hamas ausgelösten Krieges in Gaza. Die Landessynode begrüßt, dass sich die Bundesregierung gemeinsam mit anderen Partnern weiter für die Perspektive einer Zwei-Staaten-Lösung einsetzt. Im Zusammenhang mit dem Landessynodenbeschluss hat Dr. Wibke Janssen, Leiterin der Abteilung 1 Theologie und Ökumene, auch einen Brief an die Mitglieder der Presbyteriuen und Kreissynodalvorstände der Evangelischen Kirche im Rheinland geschrieben, der hier zu finden ist.
40-jähriges Bestehen des Synodalbeschlusses von 1980
Fast 2000 Jahre lang definiert sich Kirche gegenüber dem Judentum als vermeintliche Negativfolie. Erst langsam kommt es nach 1945 zu ersten Ansätzen der Erneuerung des Verhältnisses zu Jüdinnen und Juden, sowie zur wachsenden Einsicht in christliche Mitverantwortung und Schuld auch am Holocaust. 1980 bekennt sich die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland zum niemals gekündigten Bund Gottes mit seinem Volk Israel. In Konsequenz ändert sie im Jahr 1996 den Grundartikels ihrer Kirchenordnung. Das 40-jährige Bestehen des Synodalbeschlusses sollte 2020 eigentlich mit einem Symposium gefeiert werden. Doch aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Festlichkeiten ausfallen. Stattdessen ist aber ein Sammelband entstanden, zu dem fast alle geplanten Referentinnen und Referenten Aufsätze beigetragen haben. Der Sammelband „,Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich‘ – Gegenwärtige Perspektiven zum rheinischen Synodalbeschluss ,Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden‘ von 1980“ (ISBN 978-3-374-06932-3) wird von Wolfgang Hüllstrung und Hermut Löhr herausgegeben und ist in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erschienen. Der Band hat 428 Seiten und kostet 48 Euro. Ein Interview zum Sammelband mit Wolfgang Hüllstrung gibt es hier.
Leitgedanken und Thesen zu Israel-Palästina
Die fünf Landeskirchen „an Rhein und Ruhr“ (Baden, Hessen und Nassau, Pfalz, Rheinland sowie Westfalen) haben im November 2021 ein Positionspapier mit Leitgedanken und Thesen zu „Israel-Palästina“ veröffentlicht, das auch in englischer Sprache verfügbar ist. Das Papier ist das Ergebnis eines intensiven Konsultationsprozesses zwischen der Evangelischen Kirche in Baden, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Protestantischen Kirche der Pfalz, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche von Westfalen, der der Vorbereitung auf die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) 2022 in Karlsruhe diente mit dem Ziel, Impulse für das Gespräch mit den Kirchen der Ökumene über die Israel-Palästina-Thematik zu geben.
Karl Barth und der interreligiöse Dialog heute
Die Broschüre „Karl Barth und der interreligiöse Dialog heute“ enthält unter anderem drei Vorträge von Tagungen der Kölner Melanchthon-Akademie. Sie wurden im Karl Barth-Jahr 2019 gehalten. Herausgegeben haben sie Martin Bock und Wolfgang Hüllstrung.
Christlich-jüdischer Dialog in der rheinischen Kirche
Die Erneuerung des Verhältnisses zum Judentum und die Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs gehören zu den grundlegenden Aufgaben der Evangelischen Kirche im Rheinland. In der Kirchenordnung heißt es: Die rheinische Kirche „bezeugt die Treue Gottes, der an der Erwählung seines Volkes Israel festhält“ und sie „fördert das christlich-jüdische Gespräch“. Ihrer Verantwortung für die Gestaltung des christlich-jüdischen Verhältnisses kommt die rheinische Kirche in ihrer theologischen Reflexion, ihrer gottesdienstlichen Praxis, ihrer kirchlichen Erziehung und Bildung sowie in ihrem gesellschaftspolitischen Engagement nach. Der Erfüllung dieser Aufgabe dienen insbesondere die Synodalbeauftragten für das christlich-jüdische Gespräch in den Kirchenkreisen, die Fachgruppe „Christlich-Jüdischer Dialog“ sowie der Dezernent für christlich-jüdischen Dialog in der Abteilung 1 Theologie und Ökumene im Landeskirchenamt.
Christlich-jüdischer Dialog: Kontakte
Mit dem christlich-jüdischen Dialog in der Evangelischen Kirche im Rheinland sind in besonderer Weise folgende Personen und Gremien beauftragt:
- die Synodalbeauftragten für das christlich-jüdische Gespräch der Kirchenkreise
- die Fachgruppe „Christlich-Jüdischer Dialog“, die dem Ständigen Theologischen Ausschuss zugeordnet ist
- das Dezernat 1.2 „Ökumene“ innerhalb der Abteilung 1 „Theologie und Ökumene“
Weitere Informationen gibt es bei:
Kirchenrat Pfarrer Wolfgang Hüllstrung
Dezernent für Ökumene, landeskirchlicher Beauftragter für die christlich-jüdischen Beziehungen und die Israel-Palästina-Arbeit
Telefon 0211-4562394
E-Mail: wolfgang.huellstrung@ekir.de
Jutta Kaster
Sachbearbeiterin
Telefon 0211-4562360
E-Mail jutta.kaster@ekir.de
Maria Paul
Assistenz
Telefon 0211-4562280
E-Mail maria.paul@ekir.de