Mit dem Ewigkeitssonntag oder Totensonntag endet das Kirchenjahr. In den Gottesdiensten wird der im vergangenen Jahr Verstorbenen gedacht. Ihre Namen werden verlesen, häufig werden zudem Kerzen für sie entzündet. Die Kirchengemeinden laden die Angehörigen der Verstorbenen zu den Gottesdiensten am Ewigkeitssonntag besonders ein, ein Grund, warum sie an diesem Tag mehr Besucherinnen und Besucher in ihren Kirchen zählen als an anderen Sonn- und Feiertagen. Nach der jüngsten Erhebung der Evangelischen Kirche in Deutschland über die Kirchenmitgliedschaft gehen 16 Prozent der Evangelischen am Ewigkeitssonntag in die Kirche.
Ein YouTube-Video der Reihe #kircheerklärt beschäftigt sich mit der Bedeutung von Christi Himmelfahrt:
Wurzeln in der Reformationszeit
Der Gedenktag hat seine Wurzeln in der Reformationszeit und wurde am Ende des Kirchenjahres zur evangelischen Alternative für den katholischen Allerseelentag. Als Ewigkeitssonntag wird er Bestandteil der frühen evangelischen Kirchenordnungen und hat das Kommen Jesu Christi zum Gericht am Jüngsten Tag zum Thema. Ob die evangelische Kirchen dem Totengedenken überhaupt einen eigenen Tag widmen soll, ist unter Theologinnen und Theologen allerdings nicht unumstritten geblieben. Heute trägt der letzte Sonntag im Kirchenjahr im Kalender der evangelischen Kirche beide Namen: „Totensonntag“ als Gedenktag der Entschlafenen und „Ewigkeitssonntag“ als Ausblick auf den Jüngsten Tag, an dem Christus wiederkommt. Auch wenn der Charakter des Tages dadurch eine gewisse Mehrdeutigkeit erhält, führt diese doppelte Benennung doch auch vor Augen, dass die Erkenntnis der Endlichkeit menschlichen Lebens und die Hoffnung auf ein ewiges Leben im christlichen Glauben zusammengehören.
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