Frieden

Das Leitbild des gerechten Friedens ist grundlegender programmatischer Bestandteil kirchlicher und ökumenischer Positionsbestimmungen. In diesem Leitbild sind vier Dimensionen des Friedens (Frieden in der Gemeinschaft, Frieden zwischen den Völkern, Frieden in der Wirtschaft und Frieden mit der Erde) maßgeblich. Die Evangelische Kirche im Rheinland geht damit Schritte auf dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens, zu dem der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) auf seiner Vollversammlung 2013 in Busan eingeladen hat. Diese Schritte  sind in der Tradition und Fortführung des konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu verstehen. Sie fordern zur politischen Durchsetzung heraus. In ihrer Kirchenordnung (Artikel 1, Absatz 6) sagt die rheinische Kirche ausdrücklich: „Sie nimmt den ihr aufgegebenen Dienst im öffentlichen Leben wahr. Sie tritt ein für die Beachtung der Gebote Gottes, für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung und die Heiligung des Sonntags und der kirchlichen Feiertage.“

Das Friedenswort 2018

Mit dem Friedenswort „Auf dem Weg zum gerechten Frieden – Impulse zur Eröffnung eines friedensethischen Diskurses anlässlich des Endes des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren“ hat die Evangelische Kirche im Rheinland ihre Gemeinden, Kirchenkreise, Ämter, Werke und Einrichtungen eingeladen, sich an einem Diskussionsprozess zum Friedensverständnis zu beteiligen, dessen Ergebnisse der Landessynode 2021 vorgelegt wurden. Das Friedenswort mit einem Brief des ehemaligen Präses Manfred Rekowski sowie den Beschlüssen der Landessynode steht als Bröschüre zum Download bereit.

Frieden ist nicht die blose Abwesenheit von Krieg

Das Friedenswort versteht den gerechten Frieden nicht als die bloße Abwesenheit von Krieg, sondern als ein umfassendes konstruktives Programm, das auf Zukunft ausgerichtet ist. Der gerechte Friede ist ein offener, geschichtlich-dynamischer Veränderungsprozess mit immer neuen Anstrengungen zur Überwindung der sich wandelnden Ursachen von Unfrieden, welche sind: Not, Gewalt, Unfreiheit und Ungerechtigkeit.

UCC versteht sich als „Kirche des gerechten Friedens“

Die Evangelische Kirche im Rheinland steht in Kirchengemeinschaft mit der United Church of Christ in den USA, die sich als „Kirche des gerechten Friedens“ versteht. Mit den drei Partner-Conferences (Penn Central Conference, Southern Conference, Wisconsin Conference) besteht ein geregelter Austausch, auch zu Fragen der Gerechtigkeit und des Friedens.

Arbeitsgemeinschaft koordiniert Friedensaktivitäten

Die Kirchenleitung hat eine AG Friedensarbeit (AGF) eingesetzt, in der die Aktivitäten der Regionen, auf landeskirchlicher Ebene und von Friedensfachdiensten und –organisationen koordiniert und profiliert werden. Die in der AGF vertretenen Regionen entsprechen den Regionen des Rheinischen Dienstes für Internationale Ökumene, RIO (bisher:Gemeindedienst für Mission und Ökumene, GMÖ); er bildet die organisatorische Struktur für die regionale Friedensarbeit. Die AGF bereitet die jährlich stattfindende rheinische Friedenskonferenz vor. In Begleitung des Prozesses zum Friedenswort lädt sie auf landeskirchlicher Ebene zu friedensethischen Studientagen ein, in Kooperation mit der Evangelischen Akademie im Rheinland.

Materialien zum Thema Frieden

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