London: Kempener und Exil-Chinesen demonstrieren für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte

A Light in the Darkness: Gedenkgottesdienst für Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo in London

„A Light in the Darkness“ – so war der Gedenkgottesdienst für Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo überschrieben. Er fand statt in St. James Church in London Piccadilly.

Der Gottesdienst wurde geleitet von Pfarrer Roland Kühne, Rector Lucy Winkett (Pfarrerin vor Ort) und Tienchi Martin-Liao (Sino Euro Voices e.V.; Writers for Peace Committee, PEN International, Köln). Der Gottesdienst wurde live gestreamt.
„In diesem Jahr hielten wir den Gedenkgottesdienst für Liu Xiaobo in London„, sagt Menschenrechtler Kühne. „Wir hoffen, dass wir damit auch die große Anzahl, der im Londoner Exil lebenden jungen Kämpferinnen und Kämpfern aus Hongkong, die sich für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte eingesetzt haben, unterstützen konnten.“
Wichtig ist Kühne und allen anderen Mitwirkenden: „Wir wollen die Stimme Liu Xiaobos, die von den Machthabern Chinas ausgelöscht wurde, immer wieder zum Erklingen bringen. Seine Texte bilden ein Statement über seinen Tod hinaus und können die Aktivist*innen weltweit für ein demokratisches China kraftvoll unterstützen.“
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde vor der Chinesischen Botschaft in London demonstriert – auch im Geiste Liu Xiaobos (siehe Charta 08) -, dass die Menschenrechte in China eingehalten werden müssen!


Teilnehmer*innen vor Ort im Gottesdienst, die auch ein Statement abgaben:

Ross Holder (PEN International, Asia Regional Programme Coordinator, London)


Olha Mukha (PEN International, Olha is Ukrainian philosopher, cultural manager, curator, and editor, London)


Sonam Tsering Frasi (Representative of His Holiness the Dalai Lama, London)


Huang Hua (Advisor for Chinese Democracy Party in UK, London)

Teilnehmer*innen, die per Zoom live zugeschaltet wurden:
Aus Berlin: Dr. Shieh Jhy-Wey (Taiwan’s Ambassador in Germany)
Aus Washington: Wei Jingsheng (Chairman of the Overseas Chinese Democracy Coalition)
Aus New York: Hu Ping (Liu Xiaobo’s friend, political analyst in the democracy movement)
Aus New York: Dr. Wang Dan (LXB’s friend, student leader of the 1989 democracy movement)
Aus New York: Dr. Wang Juntao (LXB’s friend, Tiananmen witness, chairman of the National Committee of the Chinese Democracy Party)

Ein Gruß kam vom Dalai Lama:

„Ich grüße die Organisatoren und Teilnehmer der Veranstaltung, die am 13. Juli in London zum fünften Jahrestag des Todes des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo stattfand.
Ich betrachtete Liu Xiaobo als meinen Freund und bewunderte seinen unbeugsamen Mut und seine entschlossenen und friedlichen Bemühungen um den Aufbau eines harmonischen, stabilen und friedlichen China. Wie viele Chinesen und die internationale Gemeinschaft bin auch ich der Meinung, dass die Charta 08, die Herr Liu und andere chinesische Intellektuelle und Kollegen 2008 unterzeichnet haben, wirklich einer besseren chinesischen Gesellschaft diente. Es ging darum, einen Grundwert zu fördern, der zu besseren Menschenrechten und mehr Freiheit in China führen würde.

Seit langem hoffe ich auf einen positiven Wandel in China, der nicht nur dem chinesischen Volk, sondern der ganzen Welt zugute kommen würde.

Mit meinen Gebeten

Der Dalai Lama (gez.)“

Der PEN-Club veröffentliche, wie jedes Jahr am 13. Juli, eine so genannte Case List zur Lage von Autor*innen weltweit. Hier noch ein weiterer Beitrag zum Gedenken an den Friedensnobelpreisträger an dessen Todestag in China.

  • 14.7.2022
  • Bettina Furchheim
  • Red