Fünf Schnitzeljagden in Alt- Duisburg

Salvatorkantor Marcus Strümpe und sein Sohn Raphael haben eine eigene Tour erarbeitet und laden zum Nachwandern und Nachrätseln ein.

In der Sommerzeit macht die evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg mit einer guten Idee auf sich aufmerksam. Das Ehepaar Overländer schlug Schnitzeljagden durchs vielfältige Gemeindegebiet vor und viele Mitarbeitende und Engagierte ließen sich von dem Plan anstecken. Fünf Routen gibt es inzwischen. Mit von der Partie waren bei den Vorbereitungen mit einer eigenen Tour auch der Salvatorkantor Marcus Strümpe und sein Sohn Raphael. Der frisch gebackene Teenager, der vor kurzem elf Jahre alt geworden ist, fasst die Wirkung eines solchen Geländespiels wie folgt zusammen. „Bloß spazieren gehen ist eher langweilig, aber Schnitzeljagd ist mehr aufregend, das steckt ja schon in dem Wort Jagd mit drin.“ Das Vater-Sohn Duo wählten den Kaiserberg für ihre Erkundungsstrecke. „Hier sind wir auch sonst gerne unterwegs“, sagt Marcus Strümpe. Im Mai bei der Konzeption der Tour waren die Zwei auf ihren Fahrrädern angeradelt und als sie den Aussichtspunkt über der Grotte erreicht hatten, da hing ihnen die Zunge aus dem Hals. Im Mai waren die Temperaturen ungewohnt hoch. „Früher konnte man die Grotte hier kaum finden, so zugewachsen war die“, erzählt Vater Strümpe und sein Sohn fügt hinzu: „Wir müssen deshalb auch öfter nachgucken, ob die Tour noch so stimmt.“ Die Öffnungszeiten vom Botanischen Garten, die Kriegsgräberstätte, der Busfahrplan, die Teiche und Tümpel, die Zoozufahrt, das alles hat zu den 14 Fragen beigetragen, die „Das Rätsel auf dem Kaiserberg“ am Ende ausmachen. Raphael hat die Runde mit Mutter und Tante in einem letzten Arbeitsgang auf Fehler abgeklopft. „Man muss beim Formulieren der Rätselfragen wirklich sehr genau aufpassen, sonst gibt es nachher Missverständnisse“, hat er dabei festgestellt. Als die ausgemerzt waren und die Tour im Gemeindebrief veröffentlicht wurde, setzte es ganz schnell Lob aus der Nachbarschaft. Die Nachbarn hatten die Tour schon gemacht und sahen es im Grunde genauso wie Raphael: Schnitzeljagd macht einfach viel mehr Spaß, als bloßes Spazierengehen. Wer alle Fragen richtig beantworten konnte und die Kennzahlen zudem korrekt addiert hat, der kann sogar auf einen Gewinn hoffen. Aber alle gewinnen neue Ortskenntnisse, haben frische Luft um die Nase und genießen den Sommer.

Den Kantor und seinen Sohn wird es weiterhin oft auf den Kaiserberg ziehen. In das Gelände soll in den nächsten Jahren umfangreich investiert werden. Es ist Teil der Fläche, die für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 in der Metropole Ruhr kräftig aufgewertet werden könnte. Raphael und sein Vater spähen von der Aussichtsplattform oberhalb der Grotte auf eine größere, offenbar unfreiwillige Wasseransammlung in der verschiedene Dosen und Flaschen träge dümpeln. „Wir freuen uns, wenn hier investiert wird, der Bedarf ist auf jeden Fall da“, sagt Strümpe. Er wird die anstehenden Veränderungen gemeinsam mit seinem Sprössling wohlwollend begleiten. Wer weiß, vielleicht machen die beiden daraus eine Fotostrecke, die Raphael dann in eine Diashow auf dem Handy verwandeln kann. Wer ein intelligentes Kind über mehrere Lockdowns mit Übungen für Körper und Geist auszulasten hatte, dem dürfen die Ideen halt nicht ausgehen.

Im den letzten beiden Gemeindebriefausgaben und auf der Internetseite der Gemeinde (www.ekadu.de) gibt es neben dem Rätsel auf dem Kaiserberg auch noch das Rätsel in Alt-Duisburg und das Rätsel in Neuenkamp, das in Kaßlerfeld und das rund um die Duisserner Lutherkirche zu lösen.

  • 16.8.2021
  • Sabine Merkelt-Rahm
  • Rolf Schotsch