In Deutschland leben etwa 2,5 Millionen der unter 18-Jährigen unterhalb der sogenannten relativen Armutsgrenze. Der Anteil der von Armut bedrohten Kinder und Jugendlichen ist gestiegen. Und das, obwohl die Situation der Wirtschaft in den letzten Jahren gut war und die Anzahl der Menschen, die erwerbstätig sind, zugenommen hat. Die Corona-Pandemie wird die Armutslage verschärfen.
Was sagt die Statistik?
Das gilt in besonderem Maße für den Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland. In Nordrhein-Westfalen fallen die Quoten relativer Armut fast durchweg höher aus als im Bundesdurchschnitt. Seit 2010 hat sich der Abstand deutlich erhöht. 2017 lebten fast 19% der NRW-Bevölkerung insgesamt, 29% der jungen Erwachsenen und 26% der Minderjährigen unter der Armutsgrenze.
Demgegenüber verläuft die Entwicklung in Rheinland-Pfalz insgesamt und hinsichtlich der Kinder unter 18 Jahren ähnlich wie im Bundesdurchschnitt. Armut ist unter jungen Erwachsenen sogar vergleichsweise wenig verbreitet.
Für das Saarland zeigt sich eine unstete Entwicklung. Bis 2009 lagen die Quoten relativer Armut teilweise deutlich über den bundesdeutschen Vergleichswerten. Es folgten ein abrupter Rückgang, sowohl hinsichtlich der Bevölkerung des Saarlands insgesamt als auch bei Minderjährigen und jungen Erwachsenen, und anschließend ein Wiederanstieg der Armutsquoten – bei den jungen Erwachsenen aber auch noch zweimalig eine Entwicklungsumkehr mit Tiefpunkt 2015. Trotz der Wechsel zwischen Abnahme und Zunahme der Quoten der Betroffenen zeigt sich über den Gesamtzeitraum für die Minderjährigen ein moderater Anstieg.
Zum Kirchengebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland gehört auch der im Bundesland Hessen gelegene Kirchenkreis An Lahn und Dill. Eine Erhebung der Zahlen für dieses Kirchenkreisgebiet war leider nicht möglich. Insgesamt liegt die Kinderarmutsquote in Hessen im Ländervergleich etwa auf dem Niveau von Rheinland-Pfalz und deutlich unter dem von Nordrhein-Westfalen.