Evangelische Kirche im Rheinland will Grundsicherung gegen Kinderarmut
Volker König, Till Christofzik
pololia - stock.adobe.com, epd-bild/andrezelck
Die Evangelische Kirche spricht sich für die Einführung einer Kindergrundsicherung aus. In ihrem Bereich leben besonders viele Kinder und Jugendliche in Armut.
Armut und ihre Folgen werden seit Jahrzehnten als Herausforderung diskutiert. Ein besonderer Blick liegt dabei auf Kindern und Jugendlichen. Viele wissenschaftliche Studien belegen: Einkommensarmut hat einen Einfluss auf die Entwicklungschance von Kindern und Jugendlichen. Nach wie vor lebt etwa ein Fünftel der Minderjährigen unterhalb der relativen Armutsgrenze.
Im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland leben besonders viele von Armut und Armutsfolgen bedrohte Kinder, Jugendliche und Familien. Es lässt sich nicht erkennen, dass sich die Situation in den vergangenen Jahren wirklich verbessert hat, obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland sehr gut war. Und obwohl seit Jahren darüber politisch diskutiert wird.
Weil arme Familien deutlich weniger Geld zur sozialen Teilhabe haben, erfahren die betroffenen Kinder und Jugendlichen soziale Ausgrenzung und sind stark eingeschränkt in ihren Entwicklungsmöglichkeiten. Das gefährdet individuelle Lebenswege und die gesellschaftliche Zukunft.
Die Landessynode 2020 der Evangelischen Kirche im Rheinland hat sich für die Einführung einer Kindergrundsicherung ausgesprochen, um der beklagten hohen Armut von Kindern und Jugendlichen endlich wirksam entgegen zu treten. Es geht darum, die finanziellen und wirtschaftlichen Aspekte von Armut in den Blick zu nehmen.
Auch wenn es weitere wichtige Aspekte von Armut gibt, beeinflussen die finanziellen Rahmenbedingungen sehr grundlegend viele Armutsfaktoren negativ. Von den eigenen biblisch-theologischen Quellen sieht sich die Evangelische Kirche herausgefordert, in der Gesellschaft besonders gegen Kinderarmut einzutreten. Die inhaltliche Begründung für diesen Beschluss liefert eine Expertise der Armuts- und Sozialforscherin Dr. Irene Becker. Die gründliche wissenschaftliche Arbeit trägt den Titel: „Kinderarmut in Deutschland – Bestandsaufnahme und Möglichkeiten der Gegensteuerung.“
Diese Internetseite versteht sich als kleine Lesehilfe zur Expertise. Sie gibt einen Überblick über die Thematik und lädt gleichzeitig ein, diese anhand der Expertise zu vertiefen.
Dr. Irene Becker, Autorin der Expertise
Irene Becker , Diplom-Volkswirtin, Dr. rer. pol., beschäftigt sich als freiberufliche Wissenschaftlerin mit der Einkommens- und Vermögensverteilung, insbesondere Armut und Reichtum, und mit Fragen der sozialen Sicherung. Sie hat an mehreren Studien im Kontext der ersten drei Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung federführend mitgewirkt und zahlreiche Verteilungsanalysen im Auftrag von Stiftungen, Verbänden und Ministerien durchgeführt.
Seit Jahren konzentriert sie sich auch auf die Entwicklung und Analyse politischer Reformmodelle, die zur Vermeidung materieller Armut beitragen könnten. Gemeinsam mit Prof. Dr. Richard Hauser hat sie die erste Variante der Kindergrundsicherung erarbeitet und deren Effekte den Wirkungen alternativer Reformen gegenübergestellt (2009).
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