Diese biblisch-theologischen Aspekte sprechen für ein Engagement gegen Kinderarmut

Die biblischen Geschichten und daraus gewonnene theologische Einsichten verpflichten die Evangelische Kirche in ihrem Leben, Reden und Handeln. Deshalb tritt die Evangelische Kirche im Rheinland öffentlich für eine gerechtere und wirkungsvollere Politik zur Bekämpfung der Armut von Kindern und Jugendlichen ein. Diese Kinder und Jugendlichen können häufig ihre Sorgen nicht selbst nachdrücklich öffentlich vertreten.

Biblische Geschichten erzählen von einem fröhlichen Miteinander von Eltern und Kindern als Ausdruck von einem Leben, das gelingt. Aber wir lesen auch von Armut und erschreckenden Armutsfolgen, die besonders die Kinder treffen (Ex 21,7–11; Mt 18,25) . Kinder gehören zu den schwächsten Gliedern der Gesellschaft, die Ausbeutung und skrupellosen Machenschaften wehrlos ausgeliefert sind (Jes 1,17) . Das gilt gerade für Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs, in denen überlieferte Werte verloren gehen und die Armen in der Gesellschaft nicht mehr ausreichend rechtlich geschützt werden. Prophetische Mahner erheben ihre Stimme und erinnern an den Zuspruch und Anspruch des Gottes Israels als Grundlage für ein gelingendes Leben der gesamten Gesellschaft: Die Armen, die Benachteiligten und vor allem leidende Kinder stehen unter dem besonderen Schutz des Gottes Israels. Er ist Anwalt von denen, die keinen anderen Schutz und Hilfe haben (Dtn 10,18; Ps 68,6;).

Jesus aus Nazareth stellt sich an die Seite der Kinder (Mt 18,5) wie der anderen Unmündigen, Rechtlosen und Schwachen. Er stellt Kinder in die Mitte seiner Nachfolgegemeinschaft (Mt 18,2)6. So führt er die biblische Tradition der parteilichen Liebe Gottes für die Kleinen fort.

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