Was ist eigentlich …

Die Woche vor Ostern, auch Karwoche genannt, kennt für einige Wochentage besondere Bezeichnungen. Wo kommen sie her? Und welchen Bezug haben sie zu biblischen Berichten? Hier erfahren Sie mehr.

… Palmsonntag?

Bei seinem Einzug in Jerusalem wurde Jesus von der Menge am Straßenrand mit Palmzweigen begrüßt. So berichtet es das Johannesevangelium der Bibel im 12. Kapitel. In der evangelischen Kirche heißt der erste Sonntag der Karwoche daher „Palmarum“. Während katholische Kirchengemeinden diesen Sonntag mit Palmzweigen oder Buchsbaum begehen, kennt die evangelische Kirche keinen derartigen Brauch.

… Gründonnerstag?

Der Name leitet sich wahrscheinlich von „grinen“ (Greinen) her, dem mittelhochdeutschen Wort für weinen. In der Alten Kirche wurden an diesem Tag die Büßer wieder in die Gemeinschaft aufgenommen. Heute gedenkt die Kirche an diesem Tag vor Karfreitag an das letzte Abendmahl, das Jesus am Abend vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern feierte. Evangelische und katholische Gemeinden laden daher mancherorts zu abendlichen Abendmahlsgottesdiensten ein.

… Karfreitag?

Am Karfreitag gedenkt die Kirche der Kreuzigung und des Sterbens Jesu Christi. Der Tag steht ganz im Zeichen der Trauer, was auch der Name anzeigt: Das althochdeutsche „Kara“ bedeutet Klage. In den Gottesdiensten schweigen an diesem Tag Glocken und mancherorts auch Orgel, und auch auf Blumen und anderen Schmuck wird verzichtet.

Ein YouTube-Video der Reihe #kircheerklärt veranschaulicht, was der Karfreitag bedeutet.

… Ostern?

Ostern ist das älteste und zugleich bedeutsamste Fest der Christenheit – auch wenn in der öffentlichen Wahrnehmung der Weihnachtszeit eine weitaus größere Bedeutung zugemessen wird. An diesem Tag feiern die Kirchen die Auferweckung Jesu Christi von den Toten und gedenken damit an den zentralen Punkt ihres Glaubens. In den ersten christlichen Gemeinden war Ostern zugleich der Tauftag. An diese Tradition knüpfen manche Gemeinden an, wenn sie ihre Ostergottesdienste als Tauffeiern gestalten. Seit dem Konzil von Nicäa 325 n. Chr. liegt das Osterfest auf dem ersten Sonntag nach dem Frühjahrsvollmond. Was es mit dem deutschen Namen „Ostern“ auf sich hat, ist nicht eindeutig geklärt. Er könnte aus einem Wort für ein germanisches Frühlingsfest, das so viel wie „Morgenröte“ meint, entstanden sein. In Sprachen wie dem Griechischen, Italienischen und Französischen ist ein Bezug zum hebräischen „Pessach“ erkennbar, der darauf verweist, dass das christliche Osterfest im jüdischen Passahfest wurzelt.

Ein YouTube-Video der Reihe #kircheerklärt veranschaulicht, worum es bei Ostern geht.

  • Gordon Johnson, Pixabay