Immer am ersten Freitag im März beten Menschen in über 150 Ländern rund um den Globus gemeinsam. Beim Weltgebetstag (WGT), in diesem Jahr am Freitag, 7. März, feiern auch die evangelischen Kirchengemeinden in Mülheim mit, meist in ökumenischer Kooperation mit der katholischen Nachbargemeinde.
Alle Termine für Gottesdienste zum Weltgebetstag im Kirchenkreis An der Ruhr veröffentlichen wir hier.
In jedem Jahr schreiben Frauen aus einem anderen Land Texte und Gebete für die Gottesdienste. 2025 kommt der Weltgebetstag von den Cook-Inseln. „Wonderfully made – wunderbar geschaffen!“, so lautet dieses Jahr das biblische Motto aus Psalm 139. Die Schreiberinnen der Weltgebetstagsliturgie verbinden ihre besondere Sicht auf das Meer und die Schöpfung darin mit den Aussagen von Psalm 139. Gottesdienstbesucher*innen in Mülheim sind eingeladen, die Welt mit ihren Augen zu sehen.
Die Christinnen der Cookinseln sind stolz auf ihre Maorikultur und Sprache, die während der Kolonialzeit unterdrückt war. Und so finden sich Maoriworte und Lieder in der Liturgie wieder. Mit „Kia orana!“ grüßen die Frauen, sie wünschen damit ein gutes und erfülltes Leben.
„Informiert beten – betend handeln“, so heißt das weltweite WGT-Motto. Der Weltgebetstag wirbt für Toleranz, Versöhnung, Dialog und für das Gebet als Beitrag zur friedlichen Konfliktlösung. Der Weltgebetstag bietet Christ*innen Gelegenheit, mehr über das Ursprungsland der Liturgie zu erfahren.
Bis heute erinnert die Namensgebung der Inseln nach dem britischen Seefahrer James Cook an ihre koloniale Geschichte. Trotz auch problematischer Missionierungserfahrungen wird der christliche Glaube von gut 90% der Einwohner*innen selbstverständlich gelebt. Die Cookinseln wurden 1888 von Großbritannien „unter Schutz gestellt“. Sie waren auch der erste Staat, in dem Frauen zur Wahl gingen: am 14. Oktober 1893 (in Deutschland 1919). Auf den Inseln leben rund 15.000 Einwohner*innen. Seit 1965 sind die Cookinseln ein selbst verwalteter Inselstaat in freier Assoziierung mit Neuseeland, die Einwohner*innen sind neuseeländische Staatsbürger, 78 Prozent gehören zum indigenen Volk der Maori.
Wichtigster Wirtschaftszweig der Cook-Inseln ist der Tourismus (ca. 70 %), gefolgt vom Tiefseebergbau: In bis zu 6.000 Metern Tiefe gibt es Manganknollen mit wertvollen Erzen, die in Batterien verbaut werden. Umweltschützer*innen warnen vor unabsehbaren Schäden für das Ökosystem. Viele Insulaner*innen erhoffen sich indes gute Einnahmen durch den Manganabbau. Die Inseln sind außerdem ein beliebter Offshore-Finanzplatz und gelten als Steueroase.
Nur zwischen den Zeilen finden sich in der Weltgebetstags-Liturgie auch die Schattenseiten des Lebens auf den Cookinseln. Es ist der Tradition gemäß nicht üblich, Schwächen zu benennen oder Probleme aufzuzeigen. Auch die existierende Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert. Expert*innen bezeichnen die häusliche und sexualisierte Gewalt als „most burning issue“.
Gottesdienste zum Weltgebetstag am Freitag, 7. März 2025
Ev. Kirchengemeinde Broich-Saarn / Speldorf
17 Uhr, Ev. Kirche an der Wilhelminenstraße 34, Ökumenischer Gottesdienst links der Ruhr, anschließend Beisammensein mit Imbiss im Gemeindehaus
Ev. Kirchengemeinde Heißen
17 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst in der Gnadenkirche, Hingbergstraße 372
Ev. Lukaskirchengemeinde
15 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst, Christus Gemeinde Mülheim, Uhlandstraße 25, anschließend Kaffeetrinken
(Achtung, abweichender Ort zur Ankündigung im Gemeindebrief)
17 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst in St. Barbara, Schildberg 84, vorab ab 15 Uhr Kaffeetrinken
Ev. Markuskirchengemeinde
16.30 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst im Gemeindezentrum am Knappenweg 28, vorab ab 15 Uhr Kaffeetrinken
Vereinte Ev. Kirchengemeinde
17 Uhr, Ökumenischer Gottesdienst in St. Mariae Geburt, Althofstraße 5, anschließend Imbiss