An den ersten vier Tagen haben nur 27 Gäste die Ausstellung „Schein und Sein von Migration diesseits und jenseits der Grenze“ in Duisburg Neudorf besucht. „Das klingt wenig, aber ich wäre damit total zufrieden, auch wenn sie jetzt schon zu Ende wäre“ sagt Reiner Siebert, der die Ausstellung mit anderen Engagierten der Evangelischen Gemeinde Hochfeld Neudorf organisiert und auch ins aktuelle Programm der Duisburger AKZENTE gebracht hat.
Siebert, Synodalbeauftragter für Kirchenasyl des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, freut sich über die bisherigen Rückmeldungen und Reaktionen auf die multimediale Ausstellung seit der Eröffnung am 15. März. Und sie sind ihm wichtiger und wertvoller als die Besucherzahl. Der Blick Einzelner auf die Gemälde, auf die Videoinstallationen oder auf die Dokumentation sei immer anders – kalt habe die Ausstellung niemanden gelassen. Beeindruckt waren viele von den Gesichtern aus Schweiß und Licht in den Gemälden von Ahmed Khalil und von den Unsichtbaren in Serap Riedels Bildern zu den Begegnungen mit Schein und Sein. Ihre Werke und Biografien sprechen von Migrationsgeschichte, ebenso wie die Videoinstallation, in der auch Geflüchtete mit persönlichen Darstellungen zu Wort kommen. Zusammen mit einer Dokumentation und auch Musik geht die Ausstellung verschiedenen Fragen nach: Ob Menschen, die hier angekommen sind, ihr Ziel erreicht haben? Was erzählen sie ihren Verwandten und Familien? Überwiegt die Enttäuschung, das Glücksgefühl, das Sein oder der Schein? Die Ausstellung stellt auch Fragen an das Publikum: „Was wissen wir wirklich über Migration? Und wann hört man eigentlich auf, Migrant zu sein?“
Zu sehen ist sie bis zum 6. April täglich 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr und freitags bis 22 Uhr. Der Eintritt ist frei. Infos zur Ausstellung hat Reiner Siebert (Mail: reiner.siebert@ekir.de), Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.hochfeld-neudorf.de.
Das Bild zeigt Reiner Siebert mit der Ausstellung zum Thema Migration im Foyer des Neudorfer Gemeindehaus an der Gustav-Adolf-Str.65; Foto: Volker Nies