Düsseldorf. „Niemand hat Weisheit für sich allein gepachtet“, ist Antje Menn, neue Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, überzeugt. In ihrer Predigt zur Einführung der neuen und Verabschiedung der alten Kirchenleitung (siehe auch Pressemitteilung 39/2025) sagt sie laut Manuskript: „Darum, liebe ausscheidende Kirchenleitungsmitglieder, sind wir Nachfolgende gut beraten, mit Ihnen und euch weiter im Gespräch zu sein. Uns mit Menschen aus Ökumene und Gesellschaft hinzusetzen, fremde Perspektiven zu hören.“ Der Gottesdienst am Sonntag, 11. Mai, ab 15 Uhr in der Düsseldorfer Johanneskirche wird im Livestream auf dem YouTube-Kanal der rheinischen Kirche übertragen.
In Bezug auf den Predigttext aus dem alttestamentlichen Buch der Sprüche befasst sich die Vizepräses mit Schwellen als Orten des Übergangs von Vertrautem zu Neuem. „Auf uns als Kirche warten auf der Schwelle und hinter der Schwelle große Aufgaben: Hinsehen auf sexualisierte Gewalt und das Versagen in unserer Kirche, jeden einzelnen Fall ansehen, aufdecken, aufarbeiten, Menschen sensibilisieren und schulen. Kontakte suchen und pflegen, Menschen in ihren Übergängen begleiten, unsere Botschaft übersetzen in die jeweiligen Kontexte. Wo Gräben und Risse sich auftun das Verbindende suchen, Brücken bauen und pflegen. Auf andere zugehen, miteinander beraten. Auch kontrovers. Uns aufmachen in neues Terrain.“
Verabschiedung von Christoph Pistorius
In dem Gottesdienst werden neben Antje Menn auch der wiedergewählte Vizepräsident Dr. Johann Weusmann sowie die nebenamtlichen Mitglieder der Kirchenleitung Annette Vetter (Moers), Dr. Hartmut Sitzler (Waldsolms-Kröffelbach), Sammy Wintersohl (Pulheim), Prof. Dr. Lorenz Narku Laing (Essen) und Lisa Marie Appel (Bonn) in ihren Dienst eingeführt. Zugleich werden Menns Vorgänger als Vizepräses, Christoph Pistorius, sowie die nebenamtlichen Kirchenleitungsmitglieder Heike Schneidereit-Mauth, Wolfgang Albers und Hartmut Rahn verabschiedet.