Kreissynode trifft Entscheidung zur Auflösung der Philippus-Akademie.
In ihrer jährlichen Sitzung hatten die Delegierten der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Gladbach-Neuss über Personalien zu entscheiden, Ausschüsse und Gremien zu besetzen und zum Teil schmerzhafte Schritte einzuleiten, um den Kirchenkreis mit Blick auf Mitgliederschwund und sinkende Finanzmittel für die Zukunft aufzustellen. Das Parlament des Kirchenkreises tagte am 16. November 2024 in der Martin-Luther-Kirche in Rheindahlen. Die Kreissynode begann mit einem Synodalgottesdienst.
Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Wahl des Superintendenten des Kirchenkreises für die kommenden acht Jahre. Pfarrer Dietrich Denker, der das Amt in den vergangenen zehn Jahren innehatte, stellte sich auch für die kommende Amtszeit zur Wahl und erhielt 113 von 116 Stimmen.
In seinem Bericht, in dem der Superintendent auf das vergangene Jahr zurückblickte, betonte er die große Energie und Motivation, auf die er überall im Kirchenkreis stößt. „Ich habe mich gezielt auf die Suche nach den Spuren des Reiches Gottes mitten unter uns gemacht. Viele Spuren habe ich gefunden“, stellte er fest. Und diese Spuren reichen von Tauffesten und Gemeindegeburtstagen über Notfall- und Telefonseelsorge, Konzerte und Glaubenskurse, Flüchtlingshilfe und Sozialberatung bis hin zu Partnerschaftsarbeit, Netzwerken in der Tagebauregion und dem ökumenischen Miteinander. Aber die großen Herausforderungen bleiben nicht unerwähnt: sinkende Ressourcen und erschöpfte Systeme in den Gemeinden, ein Mangel an Fachkräften und ehrenamtlich Mitarbeitenden. Dem stellt er die Entwicklung einer Unterstützungs-, Ermöglichungs- und Beratungskultur durch den Kirchenkreis gegenüber, in im kommenden Jahr im Zusammenspiel mit den Gemeinden Gestalt annehmen soll.
Neben dem Superintendenten wurde auch Skriba Susanne Schneiders-Kuban sowie die Synodalältesten Christian Horn-Heinemann, Tobias Goldkamp und Jörg Tuschy wiedergewählt. Als stellvertretende Synodalälteste wurden Hartmut Belitz, Dr. Leontine von Kulmiz und Volker Schwach gewählt. Zudem wurden die Fachausschüsse besetzt und Synodalbeauftragte berufen.
Die Prognose der Gemeindegliederzahlen geht in den kommenden 11 Jahren auf von einem Rückgang um rund 24.000 dann 83.000 evangelische Christinnen und Christen im Kirchenkreis Gladbach-Neuss aus, wobei eine langfristige Prognose mit größeren Unsicherheiten behaftet ist. Neben den sinkenden Gemeindegliederzahlen muss sich der Kirchenkreis auf aktuell bereits stark zurückgehende Kirchensteuereinnahmen einstellen. Das Kirchensteuernetto sinkt bei gleichzeitig steigenden Personalkosten und Versorgungsleistungen. Das hat schmerzhafte Einschnitte zur Folge. Die Synode beschloss, dem Vorschlag des Kreissynodalvorstands zu folgen und die Philippus-Akademie, die Erwachsenenbildungseinrichtung des Kirchenkreises, zum 1.März 2025 zu schließen. Das bereits geplante Programm wird noch bis zum 30. Juni 2025 durchgeführt. Die Leiterin der Philippus-Akademie wechselt zur Ev. Kirchengemeinde Rheydt. Damit gibt der Kirchenkreis den Arbeitsbereich Erwachsenenbildung auf. Superintendent Denker bedankte sich noch einmal ausdrücklich für die geleistete hervorragende Arbeit.
Ebenso wurde die Synode über Pläne informiert, das Gebäude des Kirchenkreises an der Hauptstraße 200 aufzugeben und stattdessen Räume anzumieten. Im Gebäude sind große Investitionen zur energetischen Sanierung erforderlich, die sich erst über viele Jahre amortisieren. Deshalb wird ein Verkauf des Gebäudes favorisiert.
Die nächste Kreissynode wird planmäßig wieder am 15. November 2025 zusammentreten.