Ein wichtiger Meilenstein der Sanierung wurde erreicht.
Die Arbeiten verlaufen reibungslos: um Punkt 8 Uhr am Donnerstagmorgen hebt ein Kran unter den Augen vieler Schaulustiger das neue Edelstahl-Kreuz der Rheydter Hauptkirche empor, schwenkt es über die noch am Boden neben dem Eingang stehende Helmspitze und sent es passgenau heraub. Eines der prägendsten Wahrzeichen Rheydts, die evangelische Hauptkirche am Markt, hat damit wieder ein Kreuz. Im Herbst, wenn die dann sanierte Helmspitze auf den Turm zurückkehrt, wird die Rheydter Silhouette wieder komplett sein.
Das neue, 300 Kilo schwere und im sichtbaren Teil vier Meter lange Kreuz, gefertigt aus Edelstahl von der Rheydter Firma Stahlbau Gothe, nimmt die Elemente des ursprünglichen Jugendstil-Kreuzes auf, jedoch in moderniesierter, weniger verspielter Version. Das original Turmkreuz von 1902 war nicht wieder so herzuststellen, dass es sicher auf dem Turm angebracht werden konnte. „Es wird jedoch in der Kirche einen Platz finden“, erklärt Jochen Semmler, Finanzkirchmeister und Vorsitzender des Bauvereins, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedes Jahr mindestens 100.000 Euro Spenden für die Sanierung der Hauptkirche einzuwerben.
Vor fast vier Jahren im Juni 2021 war das vier Meter hohe Kreuz von der Turmspitze der Ev. Hauptkirche in Rheydt abgenommen worden, einige Monate später im Oktober 2021 folgte in einer spektakulären Aktion die gesamte Turmspitze, deren Stahlgerüst vom Rost zerfressen war. Neben der Helmspitze und dem Turm sind auch die Fassenden sanierungsbedürftig und müssen erneuert werden. Allein für die Nordfassaden wurden 5,6 Millionen Euro dafür veranschlagt. Dafür liegen Förderzusagen vor und die Rheydter Gemeinde bringt Eigenmittel ein, aber das wird noch nicht reichen. Die Aufgabe des Bauvereins, Spenden zu sammeln, wird noch viele Jahre weitergehen.