Rheinische Kirche verspricht Hilfe für ökumenische Partner in der Ukraine

Düsseldorf/Berehowe.  Die Begegnung mit der Reformierten Kirche in Transkarpatien, der Kirche der ungarischen Minderheit in der Südwestukraine, hat die Delegation der Evangelischen Kirche im Rheinland tief beeindruckt. „Eine kleine Diasporakirche, die sich ungeheuer einsetzt für ihre Gemeindeglieder und auch für die jetzt Geflüchteten, die sie bei sich in den Häusern untergebracht haben“, sagt Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Leiterin der Ökumene-Abteilung im Landeskirchenamt, in einem Interview. „Wir sind mit dem Versprechen nach Hause gefahren, dass wir sie auf jeden Fall weiter unterstützen werden. Und dazu werden wir im Rheinland auch aufrufen.“

Noch bis Montag ist die rheinische Delegation unter der Leitung von Präses Dr. Thorsten Latzel zu Besuch bei der Reformierten Kirche in Ungarn (RKU). „An vielen Stellen merken wir, dass wir unterschiedlich denken, aber darum genau ist die Partnerschaft so wichtig“, so das Kirchenleitungsmitglied Rudolph. Bei den Gesprächen sei die Hilfe für die ukrainischen Flüchtlinge als Kairos für die Reformierte Kirche bezeichnet worden. Es gebe eine wachsende Bereitschaft, sich auch mit Menschen auseinanderzusetzen, die anders seien. Was 2015 noch nicht gelungen sei, könne jetzt gelingen. „Das wird unsere Partnerschaft eher stärken als schwächen“, ist Rudolph überzeugt.

„Indem humanitäre Hilfe angeboten wird, begegnen sich Menschen“

Auch die Kölner Pfarrerin Miriam Haseleu, nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung, nimmt als Erfahrung mit, „dass Völkerverständigung passiert, indem Not entsteht und indem Wohnraum angeboten und Essen verteilt wird. Indem humanitäre Hilfe angeboten wird, begegnen sich Menschen – sowohl in Transkarpatien als auch in Ungarn und bei uns.“ Es gehe jetzt darum, gemeinsam zu essen und sich die Hände zu reichen, sagt sie in einem Videointerview. „Damit können wir nicht warten.“ Sie sei sicher, „dass der Krieg uns zusammenschweißt“.

  • 03.04.2022
  • Ekkehard Rüger