Er hatte die Finanzen der Partnerschaftsarbeit 20 Jahre lang fest im Griff. Burkhard Gosch (Bad Sobernheim) war ein verlässlicher, stiller und überaus engagierter Förderer der Freundschaft zwischen dem evangelischen Kirchenkreis An Nahe und Glan und dem Presbytery Rubengera in Rwanda. Elke Schmidt (Meisenheim) engagierte sich zehn Jahre lang für die Partnerschaft und unterstützte sie vor allem mit praktischer Arbeit. Die beiden Vorsitzenden Andrea Hügle und Karin Altaus-Grewe verabschiedeten beide aus dem Synodalen Fachausschuss Rwanda (SFR) und würdigen die jahrzehntelange Arbeit beider: „Sie haben die Partnerschaft gelebt, sie war ihnen ein Herzensanliegen.“
Sein 75. Geburtstag war für Gosch Anlass, sich aus der aktiven ehrenamtlichen Arbeit zurückzuziehen. Er werde Rwanda aber nicht aus dem Blick verlieren, versichert er. 2003 wurde seine Neugier auf das afrikanische Land geweckt. „Es ist beeindruckend, was diese Partnerschaft leistet“, erklärt er und denkt dabei an den Bau des Gemeindezentrums Ubucuti oder an das langjährige Projekt Kinderfamilien. Das begann 2005 und lief insgesamt über neun Jahre. Kinder, die durch den Tod ihrer Eltern im Bürgerkrieg 1994 oder durch Aids Waisen geworden waren, bekamen durch Patenschaften und Spenden die Chance, weiterhin als Familien in ihren Elternhäusern zusammenzuleben.
Es folgten landwirtschaftliche Konzepte, Schulgeld-Stipendien, Aktionen zur Renovierung von Häusern und das jüngste Projekt zur Unterstützung von jungen Müttern. „Wichtig war immer, dass die Partner in Rubengera sagten, was sie brauchen. Wir haben dann versucht, gezielt zu helfen“, betont Burkhard Gosch. Insgesamt wurden nach seiner überschlägigen Rechnung in den Jahren seiner Tätigkeit rund 750 000 Euro bewegt.
In den Jahren 2009 und 2014 konnte sich Burkhard Gosch vom segensreichen Wirken der Partnerschaft in Rubengera selbst überzeugen. Die Schönheit des Landes und seiner Menschen, die kleinteilige Landwirtschaft bis hoch hinauf in die steilen Lagen der Hügel oder die Herzlichkeit, mit der die Gäste aus der Nahe-Glan-Region dort empfangen wurden, wird er wohl nie vergessen.
Auch Elke Schmidt zehrt bis heute von den Erinnerungen an einen Besuch in Rubengera 2017. Die Gastfreundschaft und die Zufriedenheit der Menschen trotz oft bitterer Armut hat sie tief beeindruckt. „Da beschwert sich keiner, wenn er in einer Krankenstation länger warten muss“, beschreibt sie ihre Eindrücke. Zum Erlebnis der gewachsenen Freundschaft gehört jedoch auch die Bestürzung über den Völkermord an der Tutsi-Minderheit 1994 und die vielen Opfer von Aids. Elke Schmidt erinnert sich an den Besuch einer Kinderfamilie. Drei Mädchen und zwei Jungen waren als Waisen zurückgeblieben und wirkten nach ihrem Empfinden immer noch verstört. „Bei diesen Kindern war viel seelsorgerliche Hilfe nötig“, betont sie.
Bei dem Besuch in Rubengera überwog aber der Eindruck von Freude, mit der die Gemeinden Gottesdienst feiern, auch wenn sie dafür weite Wege in Kauf nehmen müssen. „Wenn ich noch jung wäre, würde ich nach Rwanda gehen und dortbleiben“, schildert sie ihre Faszination für das Land. Da dies jedoch nicht möglich ist, konzentrierte sie sich zuletzt auf praktische Unterstützung der Partnerschaft. Mit großer Kreativität nähte sie Taschen aus bunten Stoffen, die überall im Kirchenkreis reißenden Absatz fanden. Der Erlös kam den diakonischen Projekten im Rahmen der Partnerschaft zugute.
Wer diese Projekte unterstützen möchte, wird um Spenden auf das Konto bei der Sparkasse Rhein-Nahe gebeten: Kirchenkreis An Nahe und Glan IBAN: DE51 5605 0180 0010 1998 18 Stichwort: „Partnerschaft Rubengera“.