Bonn. Auf dem Gelände der Kirchlichen Hochschule (KiHo) in Wuppertal soll bis spätestens 1. April 2026 ein theologischer Bildungscampus in Form einer Weiterbildungsgesellschaft gegründet werden. Bis dahin soll auch eine Leitung gefunden sein, die die weitere Konzeptionierung vorantreibt. Das hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland beschlossen. Zugleich wurde die Kirchenleitung beauftragt, sich mit der Evangelischen Kirche von Westfalen zu verständigen, den Betrieb der Kirchlichen Hochschule in ihrer bisherigen Form spätestens Ende März 2027 zu beenden.
Um die Weiterbildungsgesellschaft mit dem Arbeitstitel „Barmen-Institut für Evangelische Theologie“ umzusetzen, strebt die rheinische Kirche an, bis zum Ende dieses Jahres eine Kooperationsvereinbarung mit der Bergischen Universität Wuppertal oder einem anderen akademischen Partner abzuschließen. Ein neu entwickeltes Curriculum soll dann zum 1. April 2027 vorliegen, wenn der Betrieb der jetzigen KiHo endet. Ihren Anteil am vorgesehenen Gesamtbudget der Weiterbildungsgesellschaft in Höhe von 2,1 Millionen Euro will die rheinische Kirche bis 2031 auf 1,4 Millionen Euro jährlich reduzieren. Die restlichen 700.000 Euro sollen als Drittmittel eingeworben werden. Aktuell übernimmt die rheinische Kirche als größte Trägerin der KiHo knapp 2,8 Millionen Euro der jährlichen Kosten. Im Juni 2024 hatte eine Sondersynode einen entsprechenden Prüfauftrag für die Transformation der KiHo erteilt. In der Folge war ein breit angelegter Partizipationsprozess angestoßen worden.
„Master of Theological Studies“ wird fortgeführt
Die Weiterbildungsgesellschaft hat drei Aufgaben zum Ziel:
- Sie führt den bisher schon an der KiHo angebotenen „Master of Theological Studies“ als berufsbegleitenden Quereinstieg ins Pfarramt fort.
- Sie stärkt die Sprachfähigkeit christlichen Glaubens bei allen beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden und verleiht dazu akademisch anerkannte Hochschulzertifikate. Dafür bietet sie Module an, die praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Angebote macht.
- Sie beteiligt sich weiter an akademischer Theologie und übernimmt Verantwortung auch für wissenschaftlich betriebene Theologie.
Akademische Fachlichkeit und Praxisnähe
„Die Weiterbildungsgesellschaft zeichnet sich durch eine Verschränkung akademischer Fachlichkeit und Praxisnähe aus“, so Dr. Volker Haarmann, zusammen mit Prof. Dr. Jörg Kopecz Leiter des Projekts zur Umsetzung des Prüfauftrags. „Sie bietet akademische Theologie für die Evangelische Kirche im Rheinland und weitere Kooperationspartner*innen an.“ Der Bildungscampus sei eine Offensive für die Stärkung und Breitenwirkung von Theologie. „Das Modell der Weiterbildungsgesellschaft setzt auf Vernetzung und Kooperationen in unserer Kirche und in die Gesellschaft.“