[Kirchenkreis Moers / Grafschafter Diakonie] Kinder aus suchtbelasteten Familien in Rheinberg und Kamp-Lintfort werden es demnächst einfacher haben. Hintergrund: Einige von ihnen nehmen dort an den maltherapeutischen Gruppen der Drogenhilfe teil. Demnächst soll sie ein Fahrdienst zur Maltherapie bringen und wieder zurück nachhause fahren. Derzeit bringen ihre Mütter und Väter sie alle zwei Wochen zu den Treffen. „Das fällt den Eltern wegen ihres schwierigen Alltags mit der Suchterkrankung nicht leicht und es gelingt ihnen nicht immer, obwohl es ihnen wichtig ist, ihre Kinder zu bringen“, sagt Britta Dietrich-Aust, die Leiterin der Drogenhilfe der Grafschafter Diakonie. „Mit dem Fahrdienst können die Kinder verbindlich und regelmäßig teilnehmen“, erläutert Dietrich-Aust. Weil das Geld dafür fehlte, haben sich die Drogenhelfenden auf die Suche nach Finanzierenden gemacht. Einen ersten Scheck konnten sie am Montag, 18. November, mit in die Beratungsstelle nach Kamp-Lintfort nehmen. 1500 Euro kamen zusammen, die die Mitarbeitenden der Chemiefirma von der INEOS Solvents Germany GmbH in Moers gesammelt hatten. „Weitere Töpfe werden gesucht, da nur ein Teil der Kosten damit abgedeckt werden kann“, betont die Leiterin der Drogenhilfe.
Info: Die kunsttherapeutische Malgruppe für Kinder aus suchtbelasteten Familien trifft sich jeden ersten und dritten Montag im Monat außer in den Ferien in Kamp-Lintfort in der Beratungsstelle der Drogenhilfe an der Friedrich-Heinrich-Allee 20 und jeden zweiten und vierten Montag im Zentrum für Alleinerziehende der Grafschafter Diakonie in Rheinberg, Grote Gert 46. Die sechs Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren werden von einer Kunsttherapeutin und einer Sozialpädagogin betreut.
In ihren Familien erleben die Kinder aufgrund der Suchtbelastung oft Überforderung, Ängste oder Schuldgefühle. Sie lernen z.B. früh, geheim zu halten, was in der Familie geschieht, da sie nicht anders sein wollen als andere Kinder. In der Malgruppe treffen sie Mädchen und Jungen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Beim therapeutischen Gestalten machen sie z.B. die Erfahrung, dass es Möglichkeiten gibt, das Leben aktiv selbst zu gestalten, können ihr Selbstvertrauen stärken oder belastende Erlebnisse verarbeiten. Mehr Infos erhalten Spendende bei Christoph Olders, Tel.: 02841 7889319.
Das Bild zeigt (von links) Heinrich Reintges, Egbert Sperlich, Christina Schulte, Marc Dahlmann, Anja Kirchesch (alle Ineos Solvents Germany), Anneke van der Veen (Grafschafter Diakonie), Yvonne Henrichs (Ineos Solvents Germany), Britta Dietrich-Aust (Grafschafter Diakonie), Frank Hirschmann, Hanna Spohr, Thomas Janßen