Am zweiten interreligiösen Friedensgebet in der Rheydter Hauptkirche nahmen zehn Religionsgemeinschaften und religiöse Verbänden teil.
Als „Zeichen, dass Religion nicht trennt, sondern verbindet im Streben nach Frieden“, sieht Oberbürgermeister Felix Heinrichs das Interreligiöse Friedensgebet, das am 20. November 2024, dem Buß- und Bettag, in der Ev. Hauptkirche in Rheydt stattfand. Der OB bedauerte, verhindert zu sein und grüßte per Videobotschaft die Teilnehmenden in der gut besuchten Kirche. Vertreterinnen und Vertreter von zehn Religionsgemeinschaften und religiösen Verbänden sprachen Gebete in ihren Traditionen, entzündeten Kerzen und lasen aus ihren Schriften. In diesen berührenden Momenten wurde die Sehnsucht nach Frieden, die die Religionen eint, greifbar.
Pfarrer Stephan Dedring, Vertreter der gastgebenden evangelischen Kirchengemeinde Rheydt, betonte: „Wir treten allen entgegen, die Hass und Lügen verbreiten und das friedliche Miteinander verachten.“ Annette Diesler, die das Bistum Aachen vertrat, betete: „Lass uns das, was wir teilen, als gemeinsames Gebet der Menschheit vor dich bringen; und lass uns das, was uns trennt, als Zeichen der wunderbaren Freiheit des Menschen ansehen.“ Imam Wafa Mohammed von der Ahmadiyya Muslim Gemeinde sagte mit Blick auf Hass und Gewalt in der Welt und „in unserer Heimat Deutschland“: „Wir dürfen nie vergessen, dass wir eine Menschheitsfamilie sind.“ Berührend war der Bußpsalm „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“, den der Vertreter der Jüdischen Gemeinde vortrug. Die Vertreterin des Zen-Instituts Deutschland las das buddhistische Sutra über die Liebende Güte, der orthodoxe Erzpriester Aleksejs Ribakovs betet eindringlich für die Befreiung von brudermörderischen Kriegen. Die Vertreterin der Baha´í-Religion sprach ein Gebet für die Einheit der Menschheit, Bischof Michael Chandrathas von der Blessing Church, bat: „Lass unser aller Traum, dass unsere Kinder und Nachkommen in einer Friedvollen Welt heranwachsen, vor unseren Augen jetzt wahr werden.“ Der Vertreter des Vereins Mosaik am Niederrhein, in dem sich deutsche Bürger türkischer Herkunft zusammengeschlossen haben, betete „für eine Welt, wo wir uns mit offenen Herzen begegnen.“ Und der Vertreter der Jesiden erklärte das jesidische Morgengebet, in dem stets für alle Völker und Lebewesen gebetet werde.
Das Interreligiöse Friedensgebet war gut besucht und auch die Besucherinnen und Besuchern spiegelten die unterschiedlichen Religionen und Traditionen, meist erkennbar an den Kopfbedeckungen. An diesem Abend in der Hauptkirche wurde ein starkes Zeichen für Frieden, Gemeinsamkeit und Verständnis gesendet.