Erstes ökumenisches Tauffest in Mönchengladbach wurde in wunderbarem Geist von Gemeinschaft gefeiert.
Ferdinand hat sein eigenes Taufwasser mitgebracht, das er gemeinsam mit seinen Eltern aus der Schwalm bei Lüttelforst geschöpft hatte. Der Achtjährige hatte den Wunsch, getauft zu werden und seine Mutter Eva Brachten sagt: „Wir haben die Taufe immer aufgeschoben, auch wegen Corona, aber dieses Tauffest ist etwas Besonderes, das uns direkt angesprochen hat, sowohl der ökumenische Charakter als auch die besondere Atmosphäre.“ Titus Joseph kuschelt sich in die Arme seiner Mutter Katharina Meyer. Der kleine Täufling ist gerade mal vier Wochen, als er über die Taufschale gehalten wird. Ferdinand und Titus sind zwei von insgesamt 21 Kindern und Erwachsenen, die am Pfingstmontag beim ersten ökumenischen Tauffest am Geroweiher im Herzen Mönchengladbachs getauft wurden.
Das Tauffest, organisiert von einem ökumenischen Team, fand unter freiem Himmel und begleitet von den Klängen der Band Rolling Thunder Brass statt. Die Wolken, die sich kurz vorher noch drohend gezeigt hatten, verzogen sich pünktlich und die Sonne strahlte von einem blauen Himmel auf eine festlich-fröhliche Gemeinschaft herab, die sich rund um den Geroweiher versammelt hatte. „Jesus wurde auch unter freiem Himmel getauft“, sagte Propst Dr. Peter Blättler bei der Eröffnung. „Da tat sich der Himmel auf und auch wir vertrauen heute auf die Kraft des Heiligen Geistes.“ Superintendent Dietrich Denker sprach die „liebe Familie“ an. „Gottes Geist wohnt in uns und wir können füreinander da sein und spüren, dass wir Teil eines großen Ganzen sind, das die ganze Welt umfasst.“
Die 21 Täuflinge wurden dann von Propst Peter Blättler, Regionalvikar Ulrich Clancett, Pfarrerin Esther Gommel-Packbier, Pfarrer Stephan Dedring und Pfarrer Till Hüttenberger getauft und damit in die Kirche aufgenommen. Die älteste der neu Getauften war 35 Jahre alt und Mutter zweier Kinder, von denen eines ebenfalls getauft wurde. Der jüngste Täufling war vier Wochen alt. Alle kamen in Begleitung von Familien und Freundinnen und Freunden. Anschließend wurde mit einem Picknick bei Kaffee und Kuchen in fröhlich-entspannter Stimmung weiter gefeiert. „So familiär und doch in großer Gemeinschaft zu feiern, ist wunderbar“, sagt Katharina Meyer, die Mutter des jüngsten Täuflings.
Obwohl die Taufe als Sakrament konfessionsübergreifend Christinnen und Christen verbindet, ist ein gemeinsames ökumenisches Tauffest ein ungewöhnliches Ereignis. Dass ein solches Fest organisiert und gefeiert werden konnte, unterstreicht einmal mehr die besondere „Ökumene der Herzen“, die in Mönchengladbach so ausgeprägt ist und schon während der Heiligtumsfahrt und den Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum zu spüren war.