Noch Plätze für Ausbildung zum Friedensbildungsreferenten frei

Um Schulen in ihrem Auftrag der Friedenserziehung zu unterstützen, bieten die evangelischen Landeskirchen im Rheinland, in Lippe und in Westfalen eine Ausbildung zur Friedensbildungsreferentin und zum Friedensbildungsreferenten an. Interessierte können sich noch bis zum 22. Oktober 2020 anmelden.

Die Referentinnen und Referenten für Friedensbildung an Schulen sollen als Ansprechpartnerinnen und -partner für Schulen und Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Ihre Aufgabe ist es zudem, Schulstunden sowie Projekttage und -wochen zu gestalten. Das weiterentwickelte Konzept der zweijährigen Ausbildung knüpft an die Lehrpläne an und soll die in Schulen bereits vorhandenen friedenspädagogischen Inhalte und Angebote ergänzen. Der Qualifizierungskurs findet in der Tagungsstätte Haus Villigst in Schwerte statt.

Konfliktlösung und interreligiöse Kompetenzen fördern

Die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen möchten mithilfe der Referentinnen und Referenten die jungen Menschen konstruktiv und fachkundig unterstützen und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, sich aktiv für den Frieden zu engagieren. Dazu gehört beispielsweise die Auseinandersetzung mit Möglichkeiten einer gewaltfreien Konfliktlösung sowie die Stärkung von Demokratiefähigkeit und interkulturellen sowie interreligiösen Kompetenzen.

„Fremdenfeindliche Stimmen werden lauter“

Wichtig sind solche Friedensreferentinnen und -referenten laut Pfarrer Dr. Christopher König vom Pädagogisch-Theologischen Institut Bonn-Bad Godesberg aus mehreren Gründen. „Wir nehmen wahr, dass populistische Kräfte mehr und mehr aufkommen und radikale sowie fremdenfeindliche Stimmen lauter werden.“ Das zeige sich auch an den Schulen, die immer ein Abbild der Gesellschaft seien. Deshalb gelte es, die Schülerinnen und Schüler darin zu bestärken, aufeinander zuzugehen.

Jugendliche weniger mit Friedensfragen konfrontiert

Zudem würden Jugendliche und junge Erwachsene etwa durch den Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht nicht mehr automatisch mit friedensethischen Fragen konfrontiert, so die Veranstalter. Die sicherheitspolitische Lage, die Möglichkeit des Kampfeinsatzes von Frauen sowie vermehrte Auslandseinsätze der Bundeswehr forderten sie jedoch heraus, sich damit zu beschäftigen, wie unsere Gesellschaft und die Weltgemeinschaft friedlicher gestaltet werden könnten.

Zielgruppe: Menschen aus pädagogischen oder kirchlichen Berufen

Die Ausbildung richtet sich an Menschen aus pädagogischen und/oder kirchlichen Berufen wie Lehrerinnen und Lehrer, Schulpfarrerinnen und -pfarrer, Jugendreferentinnen oder Gemeindepädagogen. „Wir suchen Personen, die eine Affinität für den Lebensort Schule haben und dort mit den Schülerinnen und Schülern das Thema Frieden erkunden möchten“, sagt König, dem die Ausbildung noch aus einem anderen Grund am Herzen liegt: „Uns ist es wichtig zu zeigen, dass Religion nicht nur Konfliktpotential birgt, sondern auch friedensstiftend wirken kann.“

Weitere Informationen – unter anderem zur Anmeldung, den Teilnahmebedingungen und Kosten sowie dem Ablauf der Ausbildung – gibt es hier.

  • 5.10.2020
  • Andreas Attinger
  • Capri23auto/pixabay.com