Ehrenamtstag in Duisburger Südgemeinde… mit 130 Mitarbeitenden

Dass in den Gemeinden ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen nicht viel los wäre, das weiß ja jeder. Trotzdem ist es schön, wenn die vielen Fleißigen, die für ein buntes Gemeindeleben sorgen, das auch wenigstens einmal im Jahr laut und deutlich gesagt bekommen. So geschehen beim Ehrenamtstag der Evangelischen Kirchengemeinde Duisburg Großenbaum-Rahm. Der ging im katholischen Pfarrheim St. Franziskus über die Bühne. „Wir brauchten einfach mehr Platz, als unsere eigenen Räume bieten“, sagt Pfarrer Ernst Schmidt. Zunächst war das nicht abzusehen, die Anmeldezahlen zum Ehrenamtstag hielten sich in Grenzen. „Aber nach dem offiziellen Anmeldeschluss, da setzte plötzlich der Run ein“, erinnert sich Schmitz und strahlt. 130 Mitarbeitende füllen das Pfarrheim, was organisatorisch eine Herausforderung war, ist inhaltlich natürlich sehr erfreulich.

„Wir haben in der Pandemie auch Menschen verloren. Das letzte Mitarbeiterfest haben wir im Juni 2020 feiern können. Jetzt ist zum Glück Schluss mit der Begegnung auf Abstand und mit Maske“, eröffnet der Pfarrer seine Dankesrede. Im Hintergrund tragen die Presbyter das kalte Buffet auf. Die Gemeindekantorin Annette Erdmann steht hinter der Theke und bespielt heute den Zapfhahn. Die „Bütterchen-Truppe“ ein flotter Damenkreis, der sonst stets das gemeindliche Catering wuppt, fremdelt ein bisschen mit der Verwöhn-Situation. Einzelne Mitglieder versuchen sich heimlich in den Dienst zu schleichen, werden aber vom Pfarrer erwischt. „Renate, du bleibst heute mal ganz ruhig sitzen und lässt dich verwöhnen“, folgt die Ansage. Es gäbe Ehrenamtliche, die quasi ihre gesamte Freizeit in die Gemeinde investierten, so Schmidt. „Schön, dass es euch gibt.“

Ulrike Blum ist eine Ehrenamtliche, die sich schon nachhaltig eingesetzt hat. Zehn Jahre lang leitete sie zusammen mit einer anderen Mitarbeiterin eine Kindergruppe für die 6–10-Jährigen, die Kult-Bambinis. In der Zeit haben sie mit den Kleinen in der Gemeinde ordentlich was weggebastelt, getobt, gespielt und gesungen. Nun hat sie die Kindergruppe abgegeben und ist in die Bütterchen-Truppe gewechselt. „Was haben wir uns gefreut, als wir uns nach Corona endlich alle wiedergesehen haben“, sagt sie.

Draußen sitzen Enja, Marie, Max, Elias und Maya. Sie sind zwischen 13 und 20 Jahre alt und fassen beim Kindergottesdienst und in den Kindergruppen mit an. Aber wird man in der Schule und der Uni nicht als uncool verschlissen, wenn man in der Gemeinde mitarbeitet? „So ein Quatsch, Kirche ist schön und damit basta!“, findet Elias. Der fünf Jahre ältere Max unterstützt diese temperamentvolle Meinungsäußerung mit Fakten. Er engagiert sich auch noch in der Auferstehungsgemeinde, die mit Großenbaum-Rahm fusionieren wird. „Wir machen Videos und Liveumfragen, haben tolles technisches Material zur Verfügung, das macht doch Spaß,“ sagt er. Der Pfarrer schaut aus der Tür, vielleicht hat er Schluckauf bekommen, gerade haben alle Jugendmitarbeiter seine Gitarrenkünste gelobt. „Kommt langsam mal rein, jetzt fängt die Band an“, sammelt er seine Schäfchen. Mit Irish Folk von der Band „Fragile Matt“ geht das Verwöhnprogramm für die Ehrenamtlichen weiter.

Text: Sabine Merkelt-Rahm

Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.ekgr.de.

 

 

 

  • 19.5.2023
  • Rolf Schotsch
  • Red