Blick in die Zukunft

Markuskirchengemeinde

Am 1. Januar 1970 wurde die Markuskirchengemeinde gegründet, und am Reformationstag 2021 feierte sie – mit 22 Monaten Verspätung bedingt durch die COVID-19-Pandemie – ihren 50. Geburtstag mit einem Festgottesdienst und einem hochkarätig besetzten Symposium zum Thema „Zukunft der Kirche“.

Der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) Christoph Pistorius war Gastprediger im Festgottesdienst. Er gratulierte namens der EKiR der Gemeinde zum Jubiläum und predigte über die Seligpreisungen (Matthäus 5, 1-10). Er beschrieb, wie sich die Gemeinden in Korinth im Jahr 70 n. Chr., zu Luthers Zeit im Jahr 1517 und heute verstehen. Und er erläuterte, wie sich unser Gemeindeverständnis in der Zukunft entwickeln könnte. Pfarrerin Petra Jäger übermittelte die Glückwünsche und Grüße von Superintendent Gerald Hillebrand als Vertreter des Kirchenkreises An der Ruhr, der aufgrund anderweitiger Verpflichtungen an einer persönlichen Teilnahme gehindert war.

Thies GundlachIm anschließenden Symposium erläuterte zunächst Dr. Thies Gundlach, Theologischer Vizepräsident im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), seine Sicht auf die Zukunft der Kirche: Was bedeutet es für uns, dass zwar immer häufiger Menschen aus ihrer Kirche austreten, aber dennoch in ihrem täglichen Handeln christliche Werte weiterhin eine wichtige Rolle spielen? Als Beispiel nannte er Menschen, denen er begegnet und die sich für die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot im Mittelmeer engagieren. 
Er empfahl Gemeinden, Kirchenkreisen und Landeskirchen, sich zu entscheiden: Decken wir ein breites Spektrum an Glaubenserfahrungen ab oder konzentrieren wir unsAntje Roggenkamp – auf jeder Ebene – auf unsere spezifischen Stärken, und wie koordinieren wir die Zusammenarbeit zwischen diesen Ebenen?

Prof. Dr. Antje Roggenkamp von der Universität Münster berichtete aus ihren Erfahrungen in der Ausbildung von Religionspädagogen und erläuterte die aktuelle Situation der religiösen Bildung in Familien, Gemeinden und Schule. Sie spannte dabei den Bogen vom hergebrachten konfessionellen Religionsunterricht hin zum interreligiösen Dialog: Was bedeutet dies für unsere Gemeinden und unsere Kirche und deren Zukunft?

Dieter BeeseProf. Dr. Dieter Beese, ehemaliger Pfarrer der Markuskirchengemeinde, heute außerplanmäßiger Professor für Praktische Theologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, sprach über den Bedeutungsverlust, den sowohl die großen Volkskirchen als auch die großen Volksparteien derzeit erleiden. Er ermutigte die Zuhörer, bei aller Ungewissheit des Erfolgs und bleibender Zweideutigkeit allen Handelns Tag für Tag im Glauben neu anzufangen und so jeder Verzagtheit zu begegnen.

Ekkehard Rüger, Redakteur bei der EKiR, moderierte das Symposium und initiierte eine muntere Diskussionen mit dem Publikum über Fragen der Zukunft unserer Kirche: Was folgt daraus für die Zukunft unserer Gemeinden, unseres Kirchenkreises und unserer Kirche? Wie funktioniert die Aufgabenverteilung zwischen den verschiedenen Ebenen und können die Stärken jeder Ebene optimal für die Verkündigung der christlichen Botschaft genutzt werden?

  • 29.10.2021
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