Kirchenmusik-Ausbildung stellt sich ökumenisch auf

Kirchenmusik

Für musikalische interessierte und ambitionierte Menschen bieten die evangelische und katholische Kirche nun eine gemeinsame Ausbildung zum / zur nebenamtlichen Kirchenmusiker/in an. Der zweijährige Kurs an der Essener Kirchenmusikschule eröffnet Anstellungsmöglichkeiten in beiden großen Kirchen. Bis Anfang Oktober kann man sich anmelden.

 

„Dass wir uns in der Kirchenmusik stärker ökumenisch aufstellen, macht absolut Sinn“, sagt Detlef Hilder, Kirchenmusiker in den evangelischen Kirchengemeinden links der Ruhr und Mülheimer Kreiskantor. „Gerade Musik kann man bestens konfessionsübergreifend lehren und lernen.“ Im neuen Kurs erarbeiten die Kirchenmusikerinnen die Inhalte gemeinsam, auch wenn sie einmal „typisch evangelisch“ oder „typisch katholisch“ sind. Die nun ökumenische Ausbildung wurde vom Bistum Essen gemeinsam mit der Rheinischen und Westfälischen Landeskirche sowie den Kirchenkreisen Essen, Mülheim und Gelsenkirchen weiter entwickelt. „In dieser Form ist das bundesweit einmalig“, sagt Jörg Stephan Vogel, der die Kirchenmusikschule des Bistums Essen leitet, und lädt Interessierte zur Bewerbung ein. Nicht zuletzt gibt es auch strukturell gute Gründe für eine Kooperation: Während die Bistümer seit über 50 Jahren eigene Kirchenmusikschulen betreiben, läuft die Ausbildung der nebenamtlichen Kirchenmusikerinnen und -musiker der Rheinischen Landeskirche in sogenannten Kooperationsräumen. Angehende Kirchenmusikerinnen und -musiker aus Mülheim mussten zuletzt zur Ausbildung nach Wesel oder Düsseldorf fahren.

„Wir freuen uns sehr über interessierte Bewerberinnen und Bewerber, in den Gemeinden haben wir genug Einsatzmöglichkeiten, wir brauchen immer wieder nebenamtliche Kirchenmusikerinnen und -musiker, die in den Gottesdiensten spielen“, sagt Kreiskantor Hilder. Wer sich für die Ausbildung interessiert, sollte fundierte musikalische Erfahrungen im Chorgesang, am Klavier und auch in der Theorie mitbringen. In der Aufnahmeprüfung vor dem Kurs müssen die Bewerberinnen und Bewerber auch ein bis zwei einfache Orgelstücke spielen. „Die Ausbildung verlangt schon einigen Einsatz“, betont Detlef Hilder. Etwa sechs bis sieben Wochenenden umfasst der Blockunterricht pro Jahr, hinzu kommt individueller Unterricht an der Orgel sowie das eigene Üben. „Doch es lohnt sich. Wer sich hier engagiert, bekommt eine breit gefächerte Ausbildung und Unterricht bei Profis. Viele, die mit der C-Musikerausbildung angefangen haben, machen danach auch weitere Schritte in Richtung Hauptberuf.“

 

Feierlich eröffnet wird das neue Semester der Bischöflichen Kirchenmusikschule am 31. Oktober, dem Reformationstag. Bis Anfang Oktober können sich Interessierte noch für eine Aufnahme in dem Kurs bewerben. Rund 15 bis 20 Teilnehmerinnen und -Teilnehmer soll der neue Jahrgang umfassen. Selbstverständlich werden alle Regeln des Infektionsschutzes im Präsenzunterricht beachtet. Die Ausbildung kostet zurzeit 85 Euro im Monat. Oft können Teilnehmende einen Zuschuss von ihrer Kirchengemeinde bekommen. Interessierte aus Mülheim melden sich vor Ausbildungsbeginn bei Kantor Detlef Hilder: hilder@kirchenmusik-linksderruhr.de oder Telefon 496746.

  • 8.9.2020
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