Evangelisches Erwachsenenbildungswerk startet Modellprojekt zur digitalen Grundbildung
Simmern. Der Umgang mit dem Internet ist heute eigentlich selbstverständlich, im Beruf genauso wie im Privatleben. Und doch gibt es Menschen, denen das Internet fremd ist, die mit der digitalen Welt nicht vertraut sind. Hier bietet ein Modellprojekt des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes (eeb) Rheinland-Süd die Möglichkeit, dass auch diese Personen an das digitale Lernen und an digitale Medien herangeführt werden können. In Simmern startete der erste Kurs mit acht Teilnehmenden.
„Unser Ziel ist es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer später selbstständig mit dem Internet umgehen, aber auch übers Internet Kontakte halten können, dass sie im Internet Informationen finden, die sie benötigen oder suchen, und in der digitalen Welt gut und sicher unterwegs sind“, meinte Alexandra Wust. Sie ist die Projektdurchführende und wird die acht Frauen und Männer im Alter von 27 bis 64 Jahren, die alle aus dem Hunsrück kommen, in den nächsten Monaten unterrichten und bei ihren ersten Schritten in der digitalen Welt begleiten.
Für das eeb ist dies eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen Arbeit. „Wir bieten schon seit vielen Jahren Hilfen für Menschen zur Grundbildung an“, so Pfarrerin Kirsten Arnswald, die Leiterin des eeb Rheinland-Süd. Alphabetisierungskurse für Menschen mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, ein Lerncafé, Kurse in finanzieller Grundbildung und vieles mehr. „Da ist ein Kurs in digitaler Grundbildung ein weiteres, ebenso wichtiges Angebot und passt auch gut in unsere Arbeit“, ist Kirsten Arnswald überzeugt.
„Die Corona-Pandemie hat nochmals deutlich gemacht, wie wichtig in Zeiten von Homeoffice oder beim Zugang zu Informationen oder Angeboten in Lockdown-Zeiten das Internet ist“, betont auch Stefanie Brich, die Geschäftsführerin der Evangelischen Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz (ELAG), dem das eeb Rheinland-Süd angehört. Die ELAG ist gemeinsam mit dem eeb in diesem Modellprojekt engagiert. „In unseren Bildungsangeboten haben wir immer wieder Kontakt mit Menschen, denen das Internet unbekannt ist und die dadurch an vielen Angeboten unserer Gesellschaft nicht teilhaben können“, gibt die Geschäftsführerin zu bedenken.
In Simmern erhielten nun die ersten acht Teilnehmenden ein Laptop und die erste kleine Einführung in die digitale Welt. Sie alle waren auch vorher schon in Grundbildungskursen des eeb und sie sind hier auch begeistert bei der Sache. Bis Ende Februar wird der erste Kurs dauern. Finanziert wird das alles aus Mitteln des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung. Minister Alexander Schweitzer wollte eigentlich auch an dem Start teilnehmen, doch eine Erkrankung verhinderte dies.
Am Ende des Modellprojektes wird dann eine Evaluation stehen, werden die Erfahrungen aus diesem Kurs ausgewertet. „Wir könnten uns vorstellen, dass es künftig mehr von solchen Angeboten zur digitalen Grundbildung geben wird“, meint Stefanie Brich. Und Pfarrerin Margit Büttner (Koblenz), die Projektleiterin dieses Kurses, ist überzeugt: „Das wird für die Bildungsarbeit künftig ein ganz wichtiger Arbeitsbereich.“