Solinger Gemeinden feiern gemeinsam 502 Jahre Reformation

Zentraler Gottesdienst zum Reformationstag

Es gab Zeiten, da wirkte der Reformationstag eher wie eine Pflichtveranstaltung. Dann kam das große Jubiläumsjahr, in dem die Evangelische Kirche mit großem Aufwand und vielen Festen und Gottesdiensten an Martin Luther und den Thesenanschlag erinnerte. Damals feierten die Evangelischen Kirchengemeinden in Solingen zum ersten Mal gemeinsam den Reformationstag. „Das hat uns so gut gefallen, dass wir seitdem am 31. Oktober zusammen zum Gottesdienst einladen“, sagt Friederike Höroldt, Pfarrerin der Stadtkirchengemeinde und Mitglied im Kreissynodalvorstand. Sie gehört zu dem Team aus Pfarrerinnen und Pfarrern, Prädikantin, Kirchenmusikerin und Superintendentin, die den Festgottesdienst in diesem Jahr vorbereiten. „Es ist schön, wenn die Kirche richtig voll ist, wir uns begegnen und gemeinsam Gottesdienst feiern“, erzählt Friederike Höroldt. Und deswegen sind alle eingeladen – am Reformationstag, um 19.00 Uhr in die Lutherkirche.

 

Bereits für die Feier im vergangenen Jahr fiel eine Richtungsentscheidung: Der gemeinsame Gottesdienst sollte zeitgemäß und frisch ausfallen. Modernes Liedgut sollte auf klassische Kirchenlieder treffen. Kreativität und Gemeinschaft sollten gefördert werden. Und dieser Philosophie bleibt das Vorbereitungsteam auch in diesem Jahr treu. Wieder haben sich Solinger Pfarrer zu einer kleinen Band zusammengeschlossen und der Ohligser Jugendchor begleitet den Gottesdienst.

 

Das Vorbereitungsteam hat die Gottesdienstfeier unter das Motto „Da simmer dabei! Wenn Gott Menschen ruft…“ gestellt und der Name soll Programm sein. „Im Gottesdienst kann die Gemeinde ganz normalen Menschen begegnen, die Mut machen“, sagt Pfarrerin Höroldt. Biblische Figuren und Personen der Zeitgeschichte tauchen als Schattenspiel auf. Menschen der Gegenwart gesellen sich in Fleisch und Blut dazu. Sie erzählen von ihren Herausforderungen und Ängsten, von ihren Bedenken und Sorgen. Aber sie erzählen auch davon, wie sie ihren Weg fanden, um Gott zu folgen. Die Pfarrerin wünscht sich: „Es wäre schön, wenn die Besucher aus diesem Gottesdienst die Ermutigung mitnehmen: Ja, ich kann an meinem Platz tatsächlich etwas tun. Gott traut mir das zu!“ Das sei zutiefst evangelisch und deswegen eine gute Botschaft des Reformationstages.

 

Passend zum Thema des Gottesdienstes werden vier Solinger Pfarrerinnen und Pfarrer gewürdigt, die in diesem Jahr ihr Silbernes Ordinationsjubiläum feiern: 25 Jahre kirchliche Beauftragung zum öffentlichen Dienst an Wort und Sakrament.

 

Im Anschluss an den Gottesdienst laden die Gemeinden dann zur Begegnung bei Käsebroten und Wurstschnitten ein. Auf Nahrung für die Seele soll Nahrung für den Leib folgen.

  • 9.10.2019
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