Kulturschaffende machen sich für „Geistliche Musik“ im SWR stark

Absetzung des Formats geplant / Offener Brief an den Intendanten

Düsseldorf/Speyer. Mit einem offenen Brief appellieren die Autoren an den Intendanten des Südwestrundfunks (SWR), Kai Gniffke, die Pläne zur Abschaffung des Sendeplatzes „SWR 2 Geistliche Musik“ zu revidieren. Mehr als 50 Kulturschaffende und -verantwortliche unterzeichneten den Appell vom heutigen 28. Mai 2021 und beziehen sich damit auf die Aussagen des SWR zur traditionsreichen Sendung am Samstagabend: „Einhalten, Innehalten, Stillehalten nach einer bewegten Woche, ein Bedürfnis, das viele Menschen in dieser hektischen Zeit verspüren.“ Das gelte nach wie vor, so die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.

Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Briefes aus dem Bereich der Kirchenmusik zählt auch Ulrich Cyganek, Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Lebendiger Bestandteil des kulturellen Lebens

Geistliche Musik sei Fundament und lebendiger Bestandteil des kulturellen Lebens und Welterbes in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie stehe für die Beschäftigung mit existenziellen Fragen. Diese würden in den musikalischen Traditionen der Christenheit, des Judentums und anderer Religionen künstlerisch aufgegriffen. Moderne Stilistiken sowie eine produktive interreligiöse Musikszene seien zudem nicht nur für die Kirche oder eine kirchlich geprägte Hörerschaft von großer Bedeutung.

Künstlerinnen und Künstler aus dem Sendegebiet massiv betroffen

Gemäß dem Auftrag zur regionalen Kulturförderung habe der SWR eine starke Identifikation mit Orten und Ensembles der geistlichen Musik im Sendegebiet geschaffen. Die Absetzung des Formats beträfe Künstlerinnen und Künstler aus dem Sendegebiet somit massiv. Die Pläne zur Abschaffung des Sendeplatzes stünden in einem deutlichen Missverhältnis zur hohen kulturellen Bedeutung der geistlichen Musik und zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, so die Absender des offenen Briefes an den Intendanten Gniffke.

  • 28.5.2021
  • Andreas Rummel, Evangelische Kirche der Pfalz
  • Red