Und es passte!

Am 11. Juni wird Pfarrer Martin Gres von seinen Aufgaben entpflichtet

[Kirchenkreis Moers] Am 11. Juni 2022 entpflichtet Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers, Pfarrer Martin Gres. Dieser offizielle Verabschiedungsgottesdienst beginnt um 16 Uhr in der Ev. Christuskirche Moers-Scherpenberg, Homberger Straße 350. Martin Gres war in der östlichen Moerser Gemeinde 37 Jahre lang Pfarrer.

1955 in Essen geboren und getauft hatte Martin Gres bereits als Kind die Gemeinde als Heimat kennengelernt. Er arbeitete später als Kindergottesdiensthelfer mit, lernte im Jugendausschuss die Gremienarbeit der Kirchengemeinde kennen, vertrat den Küster in den Ferien, sang im Chor mit. „Ich habe die Gemeinde in vielen ihrer verschiedenen Facetten wahrgenommen und fand die Vielfältigkeit und die erlebte Gemeinschaft attraktiv: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Er studierte Theologie in Bochum, Tübingen und Bonn. Nach Essen kehrte er für den praktischen Teil der Ausbildung zurück und war in Kettwig Vikar. Als Pfarrer im Hilfsdienst ging er 1983 nach Schwafheim und wurde schließlich vom Presbyteriumsvorsitzenden aus Scherpenberg gefragt, ob er nicht kommen möge, das passe bestimmt. Und es passte mehr als 37 Jahre lang.

An vielen persönlichen Entwicklungen teilhaben können

„Durch die lange Dauer meines Dienstes in dieser Gemeinde habe ich an vielen persönlichen Entwicklungen teilhaben können. Einige der Kinder, die ich getauft habe, wurden selber Eltern, deren Kinder ich wieder getauft habe. Manchen Konfirmandinnen und Konfirmanden, denen ich die Grundlagen des Glaubens nahe gebracht habe, habe ich später den Segen für ihre Ehe zugesprochen. Und viele, die ich in den Jahren beerdigte, kannte ich gut.“

Interreligiös engagiert

Gottesdienste mit der Gemeinde waren ihm immer die zentrale Aufgabe: Der normale wie auch der besondere, mit den Kleinsten und mit Familien. Er begleitete Menschen in seelischer Not, besuchte Alte, Kranke und Einsame. Interreligiös engagiert besuchte er mit Schulkindern die Moschee in Meerbeck oder zeigte muslimischen Mädchen und Jungen die Kirche. Er begleitete Kinder- und Jugendfreizeiten, nahm (und nimmt) am gemeindlichen Mittagstisch teil und gab der Frauenarbeit theologische Impulse. Er ist Mitglied im Männerforum der Gemeinde, kam eben vom diesjährigen Segeln der Gruppe zurück.  Er organisierte Ausflüge, Gemeindefeste und kulturelle Veranstaltungen mit, und dem Chor schenkte er seine Stimme. Für eine Tageszeitung schrieb er gelegentlich Kolumnen, die sich mit aktuellen Themen oder christlichen Fragen auseinandersetzten.

Gemeinde trägt

„Eine aktive und engagierte Gemeinde entsteht nicht nur durch uns Pfarrer*innen, sondern indem interessierte Menschen Freude am gemeinsamen Tun haben“, freut sich Gres. „Der Sinn hinter den Aktivitäten ist die Begegnung von Menschen und die Gemeinschaft, die wie in einer funktionierenden Familie trägt. Wenn z. B. jemand unerwartet nicht mehr zum Seniorennachmittag kommt, fragen wir, ob er gesund ist, Unterstützung benötigt oder einfach seine Ruhe haben oder etwas alleine machen will.“ Wie wichtig Gemeinschaft ist, erfuhr er auch selbst. Als er 1993 den Tod seiner Frau erlebte, hat ihn die Gemeinde gehalten.

Seit eineinhalb Jahren ist er offiziell im Ruhestand, aber wegen der Corona-Pandemie und der zu erwartenden hohen Zahl an Besucherinnen und Besuchern konnte der Abschied nicht offiziell gefeiert werden. „Ich bin gespannt, ob es diesmal klappt“, lacht Gres. „Ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter wiederzusehen und zusammen in die Zukunft zu gucken.“

Weitere Informationen

Am 9. Juni um 18 Uhr wird es unter Leitung des Superintendenten Wolfram Syben in Scherpenberg einen öffentlichen Wahlgottesdienst geben, in dem sich Pfarrerin Laura Bowinkelmann aus Krefeld zur Wahl stellt. Das Presbyterium, das gewählte Leitungsorgan der ev. Kirchengemeinde, entscheidet in geheimer Wahl.

  • 8.6.2022
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red