Als hörbares Zeichen für Frieden und Versöhnung läuten am Jahrestag des Bombenangriffs auf Bonn vor 80 Jahren jetzt am Freitag, 18. Oktober, um 11.04 Uhr die Glocken der Bonner Innenstadtkirchen.
Auch heute Krieg und Gewalt
„Die Erinnerung an die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg mahnt uns zugleich, in unserer Zeit für ein friedliches Miteinander einzutreten“, erklären Kaplan Dr. Christian Jasper vom Bonner Münster und der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius. „Außerdem wollen wir ein Zeichen der Solidarität setzen mit den vielen Menschen, die heute in Bonn leben, weil sie vor Krieg und Gewalt fliehen mussten und deren Heimat zerbombt und zerstört ist. Es ist unerträglich, dass unter Kriegen – damals wie heute – oft besonders die Zivilbevölkerung leidet. Wo Waffengewalt unvermeidlich erscheint, um die Freiheit zu verteidigen, muss daher immerhin alles für den Schutz der Schwächsten unternommen werden.“
11.04 Uhr kamen die Bomben über Bonn
Die Glocken läuten ökumenisch verbunden um Punkt 11.04 für fünf Minuten. Im Innenhof des Frauenmuseums Bonn in der Altstadt, wo die beim Angriff auf Bonn völlig zerstörte Gertrudiskapelle in Teilen wiederaufgebaut wurde, lädt ein Team um Curt Delander zudem zu einer ökumenischen Gedenkveranstaltung ein.
18. Oktober 1944
Am 18. Oktober 1944 um 11.04 Uhr begann der größte Bombenangriff der Alliierten in dem von dem Nationalsozialismus verursachten zweiten Weltkrieg auf Bonn. Bei dem Angriff starben rund 400 Menschen vor allem in der Innenstadt und am westlichen Rheinufer. Der Luftschlag zerstörte weite Teil der Innenstadt von der Zweiten Fährgasse bis zur Wachsbleiche, auch in Beuel schlugen Bomben ein.
Alle Infos: www.bonn-evangelisch.de und www.katholisch-bonn.de
(14.10.2024 / J. Gerhardt)