[Kirchenkreis Moers] Ein Gewitter ist manchmal wichtig. Hinterher ist die Atmosphäre besser und man kann wieder atmen, brachte eine Teilnehmerin es gegen Ende der zweistündigen Gemeindeversammlung am 22. September 2024 auf den Punkt. Der Bevollmächtigtenausschuss (BVA), der zurzeit die Ev. Kirchengemeinde Schwafheim leitet, hatte in die Ev. Dorfkirche eingeladen. Unter anderem beschrieb der BVA-Vorsitzende Rüdiger Erbe, dass es regelmäßige Dienstgespräche mit den Mitarbeitenden gibt, eine Stelle in der KiTa wieder besetzt werde, eine Gemeindesekretärin neu eingestellt worden sei. Gespräche mit der Stadt Moers seien geführt worden und die Finanzierung der Begegnungsstätte für die nächsten drei Jahre gesichert. So sei es möglich, die Stelle neu zu besetzen, die im Dezember frei werde. Ein Helfer- und Helferinnenkreis sei gegründet worden, der unterstütze, z. B. bei den Gottesdiensten. Auch die bereits seit Jahren angestellten Fusionsüberlegungen mit der Ev. Kirchengemeinde Kapellen sollen weitergeführt werden. Daran sollen Mitglieder der Kirchengemeinde Schwafheim weiter mitarbeiten. Der Gemeindebrief gemeinsam mit Kapellen sei auf dem Weg, berichtete Thomas Koch, ein anderes Mitglied des BVA.
Nach diesen Informationen wurde aus dem Plenum gefordert, dass die Gründe für den Rücktritt der gewählten Presbyterinnen und Presbyter benannt werden. In der z. T. sehr heftig geführten Diskussion wurde deutlich, dass es sehr viele Sichtweisen und Wahrnehmungen zu den Gründen gibt und viele Aggressionen, viel Wut, viel Schmerz und viele Verletzungen, fasste Pfarrerin Laura Bowinkelmann, ebenfalls Mitglied des BVA, die Auseinandersetzung zusammen. Diese verschiedenen Erzählungen könnten nicht auf einer Gemeindeversammlung zu einem gemeinsamen Narrativ zusammengesetzt werden, erläuterte sie. Hierzu müssten Gespräche der jeweils Beteiligten geführt werden, um zu Klärungen zu kommen, sagte auch Rüdiger Erbe. Wiederholt benannten Wortbeiträge, dass allen die Gemeinde wichtig sei und den Wunsch, die aufgeheizte Situation zu überwinden und zum Frieden zu finden, waren vielen wichtig. Rüdiger Erbe versprach, dass der BVA die Gemeinde auf diesem Weg begleiten werde und in vielen Gesprächen die Ursachen weiter klären und bearbeiten wolle.
„Auch wenn gegen Ende keine Harmonie herrschte, was auch nicht zu erwarten war, denn vieles musste erst einmal ausgesprochen werden – das reinigende Gewitter macht mir große Hoffnung“, sagte Rüdiger Erbe im Anschluss an die Versammlung.