Bericht von der Landessynode

Klimagerecht und vernetzt.

Mit vier Abgeordneten nahm der Evangelische Kirchenkreis Wied an der Landessynode in Düsseldorf teil. Die Landessynode ist das gewählte Parlament der Evangelischen Kirche im Rheinland, in der 2,3 Millionen evangelische Christen leben. Zu ihrem Gebiet gehört auch der Kirchenkreis Wied. Marita Klose aus Dierdorf, Superintendent Detlef Kowalski aus Neuwied, Uwe Selzer aus Neuwied und Pfarrer Martin Hassler aus Niederbieber vertraten die Interessen der 36.000 Gemeindemitglieder und ihrer Kirchengemeinden.

Die Synode beschloss grundlegende Weichenstellungen für den Klimaschutz: Bis 2035 wird die Evangelische Kirche im Rheinland nur noch Gebäude nutzen, die klimaneutral betrieben werden können. Für die Gemeinden vor Ort ist das eine große Herausforderung. „Nicht nur finanziell“, berichtet Hassler, „sondern auch in der Planung und Entscheidungsfindung. Unsere Kirchengemeinden brauchen dafür fachliche Beratung und Unterstützung. Dafür haben wir uns auf der Synode stark gemacht.“

Das Hauptthema der Synode war aber die Bildungsarbeit. Die Rheinische Kirche betreibt sieben eigene Schulen und über 800 KiTas. Von der Krabbelgruppe bis zur Seniorenarbeit werden darüber hinaus in vielen Lebensbereichen Bildungsangebote unterbreitet. Hier soll ein grundlegendes Umdenken stattfinden, so Marita Klose: „Wir müssen weg von der Frage: ‚Was können wir anbieten?‘ und hin zu dem Ansatz: ‚Wo ist der Bedarf?‘. Wir werden also das Angebot von den Menschen her denken – nicht von der Institution Kirche. Dabei wollen wir eine Vernetzung der Angebote auf kommunaler Ebene schaffen und ‚Bildungslandschaften‘ vor Ort mitplanen und gestalten.“ Und Superintendent Kowalski fügt hinzu: „Mir gefällt gut, dass in der evangelischen Kirche eine Sensibilität dafür entsteht, wo Barrieren bestehen, die die Teilnahme von Menschen an unserer Bildungsarbeit einschränken oder sogar ausschließen. In der kirchlichen Sprache müssen wir leichter verständlich für alle Leute werden.“

Leidenschaftliche Diskussionen gab es um den Schutz der Arbeitszeit von Pfarrerinnen und Pfarrern. „Ich bin froh, dass die Synode einem Antrag unseres Kirchenkreises gefolgt ist.“, berichtet Uwe Selzer: „Um Pfarrerinnen und Pfarrer vor Überlastung zu schützen, hatte unsere Kreissynode einen Antrag gestellt, verbindliche Arbeitszeitregelungen einzuführen. Das ist uns gelungen.“ Die vier Abgeordneten sind gespannt, wie die neuen Beschlüsse und Anregungen der Synode in den Gemeinden vor Ort aufgenommen und umgesetzt werden.

Foto: Ev. Kirchenkreis. V.l.n.r. Martin Hassler, Marita Klose, Uwe Selzer und Detlef Kowalski

  • 24.1.2023
  • Beatrix Meyer
  • Red