Jesu Lebensstationen als Sinnbild für den Wert religiöser Bildung

76. Landessynode mit Gottesdienst in Düsseldorf-Kaiserswerth eröffnet

Düsseldorf. Lebensbegleitender Glaube und lebenslanges Lernen – diese beiden Stränge verknüpft der Eröffnungsgottesdienst zur 76. Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland am Sonntag, 15. Januar, um 16 Uhr in der Mutterhauskirche in Düsseldorf-Kaiserswerth. Unter dem Titel „Wer sagst du, Gott, dass ich sei?“ macht der Gottesdienst an fünf Lebensstationen Jesu halt und setzt die biblischen Erfahrungen in Beziehung zur Identitätsfindung der Gegenwart. Die sechstägige Synode, die mit dem Gottesdienst begonnen hat, hat das Schwerpunktthema Bildung.

„Wasser“, „Wüste“, „Weg“, „Haus“ und „Berg“ sind die Stationen benannt, an denen es jeweils eine musikalisch-tänzerische Improvisation und einen dialogischen Impuls gibt. So erinnert zu Beginn des Jahres der EKD-Taufinitiative #deinetaufe die erste Station an die Taufe und ihre lebenslange Gültigkeit: „Mein Name, der mir durch die Taufe geschenkt wurde und mich mit Gott verbunden hat, begleitet mich.“ In Jesus‘ anschließender Wüstenerfahrung finden sich auch heutige existenzielle Krisen wieder: „Getrieben und verletzlich bin ich, Gott – dir schrei ich meine Not hin!“

Vom Unterwegssein und dem Bedürfnis zur Einkehr

Das Unterwegssein war für den Wanderprediger Jesus Alltag. Damit verbunden ist eine intensivere Weltwahrnehmung. „Auf dem Weg mit Jesus ist der, der fragt, auch der, der zuhört. Mit ganzem Herzen zuhört.“ Doch es bleibt das Bedürfnis nach Schutz und Einkehr. „Jesus ist bei Menschen eingekehrt, nicht weil er nicht mehr konnte, sondern weil wir nicht mehr konnten.“ Zu Gast sein an Jesu Tisch, damit verbindet sich seit biblischen Zeiten das Abendmahl. „Ich darf in der Gegenwart Gottes neue Kraft finden.“ Schließlich: Jesu Sendung seiner Jüngerinnen und Jünger auf dem Berg („Macht euch auf den Weg und lasst alle Völker mitlernen“, Matthäus 28,19) hat Gültigkeit bis heute: „Lernen, bilden, Erfahrungen sammeln. Und das ein Leben lang.“

Schülerinnen und Schüler kirchlicher Schulen beteiligt

Der Anspruch des Gottesdienstes, den Wert religiöser Bildung erfahrbar zu machen, wird auch im Mitwirken kirchlicher Schulen deutlich. So sind der Jazzchor und die Big Band der schulübergreifenden Bildungsmaßnahme „Da Capo“ der kirchlichen Schulen in der Evangelischen Kirche im Rheinland beteiligt, darunter Schülerinnen und Schüler der Viktoriaschule Aachen, des Amos-Comenius-Gymnasiums Bonn‑Bad Godesberg, des Martin-Butzer-Gymnasiums Dierdorf, des Theodor-Fliedner-Gymnasiums Düsseldorf und des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Hilden.

Erster Sitzungstag im Theodor-Fliedner-Gymnasium in Kaiserswerth

Im Anschluss an den Gottesdienst nehmen die 199 Synodalen im Theodor-Fliedner-Gymnasium in Kaiserswerth ihre Arbeit auf. Ab Montag, 16. Januar, tagt die Landessynode dann im Radisson Blu Conference Hotel, Karl-Arnold-Platz 5, 40474 Düsseldorf. Der Eröffnungsgottesdienst sowie alle öffentlichen Plenarsitzungen der Synode werden auf https://landessynode.ekir.de live übertragen.

  • 15.1.2023
  • Ekkehard Rüger
  • Ralf Peter Reimann