Ich bete für die vom Unwetter Betroffenen und die Helferinnen und Helfer

Ich bin tief betroffen von dem Leid, das das Unwetter der letzten Nacht angerichtet hat. Menschen sind gestorben, Häuser eingestürzt, Keller überflutet, Feuerwehrleute beim Versuch zu helfen ums Leben gekommen. Manche der betroffenen Orte habe ich vor Tagen erst noch auf der Hoffnungstour besucht. Gemeinsam mit vielen anderen bete ich für die Betroffenen und die Helferinnen und Helfer. Zugleich bin ich dankbar für die Hilfe, die jetzt in unseren Gemeinden und Kirchen ganz praktisch geleistet wird: von der Nachbarschaftshilfe beim Auspumpen über Brötchen und warmen Kaffee bis zum seelsorglichen Beistand etwa durch die Notfallseelsorge. Gott stärke alle, die unter dem Unwetter leiden, und alle, die jetzt anderen helfen.

Es sind schreckliche Bilder und Berichte, die wir aus vielen Teilen unserer Landeskirche erhalten. Angesichts der tiefen Not der betroffenen Menschen in den vergangenen Stunden bekommen die alten Worte aus den Psalmen eine neue Bedeutung:

Gott, hilf mir!
Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.
Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist;
ich bin in tiefe Wasser geraten, und die Flut will mich ersäufen.
Ich habe mich müde geschrien, mein Hals ist heiser.
Meine Augen sind trübe geworden, weil ich so lange harren muss auf meinen Gott.

Ich aber bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade;
Gott, nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Errette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke,
dass ich errettet werde vor denen, die mich hassen,
und aus den tiefen Wassern, dass mich die Flut nicht ersäufe
und die Tiefe nicht verschlinge und das Loch des Brunnens sich nicht über mir schließe.
Erhöre mich, Herr, denn deine Güte ist tröstlich;
wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit
und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte,
denn mir ist angst; erhöre mich eilends.
Nahe dich zu meiner Seele und erlöse sie,
erlöse mich um deiner Feinde willen.

(aus Psalm 69,2-4 +14-19)

  • 15.7.2021