Düsseldorf/Berlin. „Liebe braucht Gott. Und Gott braucht Liebe.“ – Diese beiden knappen Sätze stehen im Zentrum der Predigt von Präses Dr. Thorsten Latzel am Sonntag, 3. September, im Berliner Dom. Der Abendmahlsgottesdienst von 10 bis 11.30 Uhr wird aus Deutschlands flächenmäßig größter evangelischer Kirche auch live gestreamt.
In seiner Auslegung einer Passage aus dem 1. Johannesbrief (1. Joh 4,7-12) sagt Latzel: „,Liebe‘ gehört wohl zu den am häufigsten gebrauchten und missbrauchten Worten. Genau wie ,Gott‘. Beides hängt wohl miteinander zusammen. Vielleicht sollte man sie gemeinsam unter Quarantäne stellen. ,Du sollst den Namen Gottes und den der Liebe nicht missbrauchen.‘ Weil sich das eine nicht ohne das andere begreifen lässt.“ Der Präses ist überzeugt: „Liebe braucht Gott. Das tiefe Gefühl, geliebt zu sein: unbedingt, grenzenlos, allumfassend. Wie die Sonne, die aufgeht über Gut und Böse.“ Zugleich warnt er vor religiöser Rechthaberei: „Zu den fatalsten religiösen Irrtümern überhaupt gehört es, wenn man meint, dass der eigene Glaube eine Antwort auf alle Fragen wäre.“ Gott als die Liebe selbst lasse sich ohne Liebe nicht begreifen. „Pointiert formuliert: Gott ist ein ,Tu-Wort‘, ein Beziehungsereignis. Ich kann Gott nicht begreifen, ohne in Gott selbst zu leben.“
Auswahlchor der Berliner Domkantorei singt
In dem Gottesdienst am 13. Sonntag nach Trinitatis übernimmt der in diesem Frühjahr neu eingeführte Domprediger Stefan Scholpp die Liturgie. Es singt ein Auswahlchor der Berliner Domkantorei, an der Orgel sitzt Dr. Florian Stocker und die musikalische Gesamtleitung hat Domkantor Adrian Büttemeier.