Duisburg und Moers: Veranstaltungsreihe zum Pflege- und Gesundheitssystem, Auftakt in der Salvatorkirche

Pflege ist systemrelevant - Konsequenzen aus der Pandemie

Die Corona-Pandemie hat im Pflege- und Gesundheitssystem und dabei insbesondere in der Altenpflege die Schwachstellen, Probleme und Ergebnisse falscher politischer Entscheidungen der letzten Jahrzehnte aufgezeigt. Wie und warum dringend aus der Krise Konsequenzen gezogen werden müssen, soll in einer Veranstaltungsreihe gezeigt werden, in denen Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Bereich zu Wort kommen und sich den Fragen des Publikums stellen. Inhaltlicher roter Faden sind die Überlegungen, dass die Pandemie deutlich gemacht hat, dass Pflege das gesellschaftliche Leben am Laufen hält, die sozial-ökologische Transformation ohne Pflege nicht gelingen kann und ohne Pflege kein Zusammenhalt der Generationen im demografischen Wandel möglich ist. Pflege ist systemrelevant.

Zum Auftakt geht es um das Thema „Kommunen stärken: Pflegerische Infrastruktur und Förderung des Gemeinwesens als kommunale Pflichtaufgabe“. Dazu werden am Dienstag, 21. Juni 2022 um 16.30 Uhr in der Duisburger Salvatorkirche Astrid Neese, Dezernentin für Bildung, Arbeit und Soziales der Stadt Duisburg, Wilfried Wesemann von den „Stiftungen Sarepta und Nazareth“ und Ulrich Christofczik, Vorstand vom Evangelischen Christophoruswerk e.V. und Sprecher der Ruhrgebietskonferenz Pflege über die Rolle der Kommunen im Bereich der Pflege reden. Zu den Forderungen gehört, dass der Ausbau der pflegerischen Infrastruktur und die Förderung eines zukunftsfähigen Gemeinwesens zu kommunalen Pflichtaufgaben werden. Die Kommune soll nicht nur für die kommunale Altenplanung verantwortlich sein, sondern auch finanziell für diese Steuerungsaufgabe ausgestattet werden.

Einen Tag später gilt es in Bezug auf die Pflege Lehren aus der Pandemie zu ziehen. Dies werden unter dem Titel „Pflege ist Daseinsvorsorge“ Sozial- und Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. disc. pol. habil. Diana Auth von der FH Bielefeld, Birgit Kessler, Geschäftsführerin von „Die Pflege“ ambulanter Pflegedienst GmbH, Dr. Oliver Hautz, Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie gGmbH – Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers und Thorsten Krüger, Geschäftsbereichsleiter Grafschafter Diakonie Pflege, gemeinsam und mit viel Praxisbezug vornehmen. Veranstaltungsort ist am Mittwoch, 22. Juni 2022 um 19 Uhr die Moerser Begegnungsstätte Haus am Schwanenring, Schwanenring 5.

Am gleichen Ort zur gleichen Uhrzeit steht einen Tag später das Thema „Gute Sorge ohne gute Arbeit?“ im Vordergrund. Referentinnen und Referenten sprechen darüber, wie es gelingen kann, bei Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben und welche Möglichkeiten der Hilfe es dabei gibt. Wird eine 24-Stunden-Haushalts- und Betreuungskraft eingesetzt, muss die Pflege für alle Beteiligten gut gestaltet werden, prekäre Beschäftigung und Arbeitsausbeutung müssen dabei vermieden werden.

An der Diskussion beteiligen sich Simone Habel vom Oswald von Nell‐Breuning-Institut für Wirtschafts‐ und Gesellschaftsethik der Phil.‐Theol. Hochschule Sankt Georgen, Stefan Lux von der SHD Seniorenhilfe Dortmund GmbH und stellvertretender Vorsitzender Bundesverband für häusliche Betreuung und Pflege VHBP e.V, Dr.jur. Bernadett Petö, Branchenkoordinatorin „Häusliche Betreuung & Beraterin“ und Beate Oberschür von der „Lebenswert24®“ GmbH.

Die Reihe soll im Herbst fortgesetzt werden mit der Veranstaltung „Gute Pflege leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Strukturwandel in der Region“ am 15. September 2022. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Mehr Infos zu den Veranstaltungen hat Dieter Zisenis vom „Laboratorium – Evangelisches Zentrum für Arbeit, Bildung und betriebliche Seelsorge“ (Mobil: 0179 758 7289; Mail: kda@kirche-duisburg.de); er nimmt die Anmeldungen zu den Veranstaltungen entgegen.

Die Organisation der Veranstaltungsreihe erfolgt in Kooperation vom „Laboratorium – Evangelisches Zentrum für Arbeit, Bildung und betriebliche Seelsorge“ mit dem Evangelischen Christophoruswerk e.V., der Grafschafter Diakonie gGmbH – Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers, der Ruhrgebietskonferenz Pflege und WQ4 – Verein zur Förderung der Quartiersentwicklung e.V.

Das „Laboratorium – Evangelisches Zentrum für Arbeit, Bildung und betriebliche Seelsorge“ wird von den Evangelischen Kirchenkreisen Dinslaken, Duisburg, Moers und Wesel getragen und untersucht anhand von Veranstaltungen die gesellschaftlich-ökonomischen Beziehungen auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und versteht sich als protestantische Ideenschmiede für ethisches Wirtschaften. Mehr Infos gibt es unter www.ev-laboratorium.de.

 

 

  • 13.6.2022
  • Rolf Schotsch
  • Red