Eine tolle Gemeinde in einer lebendigen Stadt

Am 6. September werden die Pfarrer Michael Hammes und Frank Hartmann eingeführt

Am 6. September läuten die Glocken der Ev. Christuskirche, Friedrich-Heinrich-Allee 22, in Kamp-Lintfort kurz vor 10 Uhr und laden zu einem besonderen Gottesdienst ein: Pfarrer Michael Hammes und Pfarrer Dr. Frank Hartmann werden von Superintendent Wolfram Syben offiziell in ihren Dienst eingeführt. Da das Platzangebot wegen der Corona-Pandemie auf 40 Personen begrenzt ist, und nicht alle Interessierten die Chance haben, teilzunehmen, ist eine große Feier im Rahmen eines Gemeindefestes im kommenden Jahr angedacht.

Ganz neu sind die beiden nicht in der Gemeinde. Der 32-Jährige Michael Hammes hat seinen Probedienst in Kamp-Lintfort versehen, Dr. Frank Hartmann hatte als Pfarrer der Nachbargemeinde Neukirchen bereits Kontakte geknüpft, z. B. regionalen Versammlungen der Kirchengemeinden. Im April waren beide einstimmig vom Presbyterium, dem gewählten Leitungsorgan der Gemeinde, gewählt worden. Seit 1. Juni verrichtet Pfarrer Hartmann seinen Dienst in der Stadt und seit 1. August ist Pfarrer Hammes auch offiziell Inhaber der Pfarrstelle. Aber da wegen der Corona-Pandemie Gottesdienste bis zu den Ferien ausschließlich online gefeiert wurden und danach im Wechsel als Online- und Open-air-Gottesdienste, sollte auch die offizielle Einführung warten. Die beiden nehmen es mit Humor: „Wenn wir unsere Einführung später groß feiern, kennen uns wirklich alle“, lacht Hammes.

Michael Hammes

Pfarrer Michael Hammes kommt aus Solingen, wo sein Vater Pfarrer ist. Dort hat er die kirchliche Arbeit kennengelernt, z. B. als Teamer im Kindergottesdienst und der Konfirmand*innenarbeit. Nachdem die Entscheidung zwischen Grundschullehramt und Theologie gefallen war, studierte er in Wuppertal und Bonn. Sein Vikariat absolvierte er in Rheinberg. Im Jahr 2018 wechselte er in den Probedienst und kam nach Lintfort.

Frank Hartmann

Hartmann wurde vor 56 Jahren in Mülheim geboren. Da Glaube und Gemeinde immer zu seinem Leben gehörten, lag das Studium der Theologie nahe. „Alternativ dachte ich über ein Lehramtsstudium für Latein, Griechisch und ev. Religion nach. Aber auch, wenn ich mich heute entscheiden müsste, stände Theologie wieder ganz oben auf der Liste.“ Die studierte er in Bochum. Anschließend verfasste er eine Doktorarbeit zu einem Thema aus der Geschichte des Pietismus. Nach dem Vikariat in Mülheim, dem Hilfsdienst in Essen-Kettwig und dem Schulpfarrdienst in Mönchengladbach-Rheydt wechselte er im Jahr 2002 in die Ev. Kirchengemeinde Dinslaken. Zehn Jahre später übernahm er den Pfarrdienst in der Ev. Kirchengemeinde Neukirchen und war dort auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Neukirchen-Vluyn.

Ehrenamtliche Unterstützung

„Wir haben einiges mehr zu tun, nachdem wir weniger Pfarrer sein werden als früher“ weiß Hammes. „Aber wir bilden ein gutes Team. Für manche Aufgaben werden wir verstärkt auf ehrenamtliche Unterstützung bauen können.“ Das bestätigt Hartmann: „Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit von Presbyterium und Ehrenamtlichen.“

Gemeinschaft, die trägt

Ihre pfarramtlichen Aufgaben stehen grundsätzlich bereits fest. Beide werden mit der Gemeinde Gottesdienste feiern, taufen, Jugendliche in Glaubensfragen begleiten und Liebende trauen. In der Seelsorge werden sie Menschen in Not zur Seite stehen. Und schließlich werden sie Verstorbene beerdigen und die Angehörigen in ihrer Trauer begleiten. Beide möchten an den verschiedenen Orten der Gemeinde präsent sein. „Wir möchten die gute Ökumene vor Ort und den Kontakt zu anderen Religionen zu pflegen“, erklärt Hartmann. „Ein Ziel ist es auch, Kurse anzubieten, in denen Menschen den Glauben besser verstehen lernen oder wieder entdecken.“ Hammes ergänzt „Wir wollen eng mit Kindertagesstätten, Schulen und Altenheimen zusammenarbeiten und darüber hinaus auch Kontakte zwischen Eltern, ihren Kindern und der Gemeinde knüpfen helfen. Denn die Gemeinde ist wichtig. Sie ist eine Gemeinschaft, mit der man die guten Zeiten teilen kann, die einen aber auch in schwierigen Phasen trägt.“

Beste Argumente

Im kommenden Jahr geht Pfarrer Christoph Roller in den Ruhestand. Für den Dienst im Umfang einer halben Pfarrstelle wird eine neue Kollegin oder ein neuer Kollege gesucht. „Das wird zwar nicht ganz leicht werden, denn derzeit ist der Arbeitsmarkt ziemlich leergefegt“, ahnt Hartmann. „Aber Lintfort ist eine tolle Gemeinde in einer lebendigen Stadt mit einer wunderbaren Bevölkerung. Das sind beste Argumente zu kommen.“

  • 3.9.2020
  • Egbert Schäffer
  • Red