Grafschafter Diakonie: "Hier wird überall viel gelacht"

Judith Brunotte und Florian Feige machen ihre Ausbildung zum Heilerziehungspfleger im Wittfeldhaus / Neue duale Ausbildung mit dem Hermann-Gmeiner-Berufskolleg

Freunde sagen ihr manchmal, dass sie ihre Entscheidung bewundern. Judith Brunotte kann das nicht nachvollziehen. „Hier wird überall viel gelacht und. Menschen mit Depressionen oder anderen seelischen Handicaps sind ja nicht den ganzen Tag über nur traurig“, berichtet sie. In diesem Schuljahr begann die 22-Jährige ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin im Haupthaus des Johann Heinrich Wittfeld-Wohnverbunds der Grafschafter Diakonie, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Moers.

24 Männer und Frauen mit psychischer Behinderung leben in der Einrichtung an der Voßratherstraße. Vier Wohngruppen bieten ihnen dafür eine familienähnliche Struktur. Gemeinsam mit Azubi-Kollege Florian Feige ist Judith Brunotte die erste, die mit dem dualen Ausbildungsgang in ihr Berufsleben startet. Die Grafschafter Diakonie bietet diese Möglichkeit seit diesem Schuljahr zusammen mit dem Hermann-Gmeiner-Berufskolleg an. „Praxisintegrierte Ausbildung Heilerziehungspflege“ heißt das neue Modell, nach dem die Moerserin ihren Beruf erlernt. Zuvor war dies nur in einer schulischen Vollzeitausbildung möglich. Im Anschluss absolvierten die Berufsanfänger ihr praktisches Jahr. In der zweigleisigen Ausbildung geht es dagegen von Beginn an ins kalte Wasser. Ein Blockseminar im Berufskolleg vermittelt die Grundlagen der Heilerziehungspflege. Anschließend werden im Wittfeldhaus die ersten Schritte gemacht: Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern aufnehmen lernen, Vertrauensarbeit leisten, den Koch- oder Einkaufsdienst begleiten und erste administrative Aufgaben übernehmen.

„Das Nebeneinander von Schule und Praxis erlebe ich als positiv“, sagt Holger Feige, der als Abteilungsleiter Besondere Wohnformen, für die Auszubildenden zuständig ist. Azubi Florian schätzt besonders, dass er das Team der Fachkräfte um sich weiß: „Es ist immer jemand für mich ansprechbar und alle sind lange dabei und hilfsbereit.“ Welchen Berufsweg er nach dem Ende der drei Jahre einschlagen wird, steht für ihn bislang noch nicht fest. „Ich habe breite Interessen und hatte vor meinem Beginn hier auch eine Zusage für ein BWL Studium erhalten. Ein Ziel ist es, vielleicht irgendwann im Management im Gesundheitssystem zu arbeiten.“
Für Judith Brunotte ist der Fall bereits klar. „Ich will schon lange im sozialen Bereich arbeiten und die Aufgaben hier gefallen mir gut.“

Weitere Informationen

Informationen zur praxisintegrierten Ausbildung Heilerziehungspflege gibt es bei Holger Feige, Telefon 02841 932153

  • 8.7.2021
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red