21 neue Teammitglieder für die Notfallseelsorge

Einführungsgottesdienst für Ehrenamtliche aus Mülheim, Essen und Oberhausen

21 neu ausgebildete Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger feierten in einem ökumenischen Gottesdienst die Einführung in ihren ehrenamtlichen Dienst in der Notfallseelsorge für Mülheim, Essen und Oberhausen. Damit ergänzen sie das Team, das in den drei Städten regelmäßig zu rund 350 Einsätzen pro Jahr gerufen wird.

Ort der Feier war die Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Gelände der Mülheimer Hauptwache. Unter dem großen Kreuz, dass die Gastgebenden aus Leitern und Schläuchen gebaut hatten, begrüßte Oberbrandrat Kai Hübner die Festgemeinde: „Das hier ist der Ort, von dem die Helfer ausrücken. Doch Hilfe ist nicht allein technischer Natur. Oft ist es die seelische Hilfe, die den Unterschied ausmacht.“ Als Repräsentant der Feuerwehr bedankte Hübner sich für die Unterstützung der Seelsorger*innen in Einsätzen: „Wenn Sie kommen, dann atmen unsere Leute auf. Sie stehen Menschen zur Seite, wo andere hilflos zurückbleiben.“

Zukünftig in Oberhausen im Einsatz: Anita Meyer, Andrea Thurau, Jacqueline Hoffmann, Marvin Köpke, Judith Beck (nicht im Bild: Gerrit Dorn, Hanna Lohmann)

Begleitet von weiterem reichen Zuspruch wurden die Ehrenamtlichen durch Superintendent Michael Manz (Kirchenkreis An der Ruhr) in ihren Dienst eingeführt. Der Kirchenkreis Essen war durch Superintendentin Marion Greve vertreten, Superintendent Joachim Deterding (Oberhausen) konnte krankheitsbedingt nicht dabei sein und ließ seine Grüße ausrichten. Besonders bedacht wurden im Gottesdienst auch zwei Mitglieder des Koordinator*innenteams: Heike Hörstgen (Mülheim), wurde offiziell in ihren Dienst eingeführt und Johannes Schoenen (Oberhausen) wurde als Koordinator verabschiedet, als ehrenamtlicher Notfallseelsorger bleibt er dem Team erhalten.

In der Predigt über die bekannten Matthäusverse „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid“ (Mt 11, 28ff) lenkte Superintendent Michael Manz die Aufmerksamkeit auf die folgenden Textstellen, in denen Jesus verspricht „So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“. Ein hölzernes Joch hatte der Superintendent zur Illustration gleich mitgebracht und legte es sich um. Den Notfallseelsorgenden gab er mit: „Sie können Menschen ihr Joch nicht abnehmen, aber Sie können ein Stück mitgehen und es mittragen. In Ihrer Ausbildung haben Sie Methoden an die Hand bekommen, die helfen, belasteten Seelen die benötigte Pause zu verschaffen.“

Auf die fundierte Ausbildung der Notfallseelsorgenden verwies auch Landespfarrerin Bianca van der Heyden von der Evangelischen Kirche im Rheinland in ihrem Grußwort: „120 Stunden Ausbildung, da kann man nicht von einem Hobby sprechen. Notfallseelsorge ist ein Dienst und es ist eine Ehre. Eine Ehre dann, wenn Menschen einem im Einsatz sehr nah an sich heranlassen und auch dann, wenn andere Einsatzkräfte ihren Dienst als Unterstützung empfinden.“ Um auch bei den zahlreichen Einsätzen im häuslichen Bereich gut erkennbar zu sein, bekamen die neu eingeführten Teammitglieder von der Landespfarrerin einen Ansteckpin mit Notfallseelsorge-Wappen überreicht.

Gefeiert wurde im Anschluss an den Gottesdienst in lockerer Atmosphäre mit Livemusik von den „Frumpy Hats“, einem Imbiss und natürlich vielen Gratulantinnen aus den Hilfsorganisationen.

Stichwort Notfallseelsorge:

Die Notfallseelsorge wird zum Beispiel dann alarmiert, wenn ein Mensch plötzlich verstirbt und Angehörige Beistand brauchen, wenn die Polizei eine Todesnachricht überbringen muss oder wenn es zu Großschadenslagen kommt. Nur die Leitstelle der Feuerwehr kann die Notfallseelsorgenden in den Einsatz rufen. Wer individuell in einer belastenden Lebenslage Hilfe braucht, kann sich rund um die Uhr an die Telefonseelsorge (Telefon 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222) wenden.

  • 08.11.2024
  • Annika Lante