„Fürchtet euch nicht!“

24. Dezember 2020 von Manfred Rekowski

Inzidenzwerte, Sterberaten, Neuinfektionen, Virus-Mutationen – unsere Welt ist oft zum Fürchten und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Trotzdem feiern wir alle Jahre wieder Weihnachten. Weihnachten erzählt von einem Anstoß, der viel in Bewegung setzt. Den Hirten wird gesagt: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ (Lukas 2,10f). Sie hören: Gott wird Mensch. Er ist einer von uns. Er will mit mir zusammen sein und bleiben. Von ihm trennt mich nichts. Weihnachten berühren sich Himmel und Erde. Die Zukunft ist offen.

„Fürchtet euch nicht!“ Diese Hoffnungsbotschaft hören wir heute, Heiligabend 2020, vielfach nicht in den lebendigen Gottesdiensten mit Krippenspiel oder in den festlichen Christvespern, die uns so vertraut sind und unser Herz erfreuen. Vielleicht verfolgen Sie einen Gottesdienst im Radio, im Fernsehen oder im Internet. Vielleicht hat Ihnen Ihre Gemeinde eine Lesepredigt nach Hause gebracht. Ganz gleich, wo und wie die Weihnachtsbotschaft sie erreicht: Die Zusage des Engels gilt uns heute so wie den Hirten damals: Gott ist zur Welt gekommen. Er lässt uns nicht allein. Wir begegnen ihm z. B. in Fürsorge, Zuwendung und Trost, die andere Menschen uns geben. Damit sind nicht alle Ängste und Dunkelheiten aus der Welt – auch nicht das Corona-Virus. Aber ich glaube daran: In allem, was für uns Menschen bedrohlich, beängstigend und schwer ist, ist der lebendige Gott, der Vater Jesu Christi, stärkend und tröstend an unserer Seite. Er hat das letzte Wort und nicht der Tod – und auch kein Virus.

„Fürchtet euch nicht. Gott ist bei euch!“ Deshalb: Frohe Weihnachten!

Foto: Präses Manfred Rekowski

  • 24.12.2020