Bausteine eines friedlichen Miteinanders

Interkulturelle Woche 2020
Interkulturelle Woche 2020

Wer diese Kolumne verfolgt, weiß: Ich bin nicht nur Wahl-Wuppertaler, ich bin überzeugter Europäer, ja – Weltbürger. Das mag auch daran liegen, dass ich selbst ein in Deutschland Eingewanderter bin. Vor allem aber glaube und vertraue ich dem Gott, der sich in Jesus Christus nicht weniger als jedem einzelnen Menschen auf dieser Erde persönlich zuwendet.

Es gibt eine Woche im Jahr, die den Blick über den eigenen Tellerrand schärft: die Interkulturelle Woche. Am Sonntag, dem 27. September, beginnt sie. Und sie lebt von der Begegnung – was 2020 unter Pandemie-Bedingungen zugegebenermaßen eine Herausforderung, aber nicht unmöglich ist. Das werden zahlreiche Initiativen und Veranstaltungen zwischen Aachen und Zwickau in den kommenden Tagen unter Beweis stellen.

Zu den eindrücklichsten Erlebnissen meines Jahres 2019 gehören die Treffen mit Familie Okumuşoğlu aus meinem Stadtteil. Das Ehepaar hatte mich zum Fastenbrechen im Ramadan eingeladen. Am Tag der Offenen Gesellschaft saßen wir wieder zusammen am Tisch, und im Advent waren sie bei meiner Frau und mir zu Gast. Gemeinsam zu essen gehörte zu diesen Begegnungen, vor allem aber das Gespräch über buchstäblich Gott und die Welt. Das verbindet. Und es überwindet – Unsicherheit angesichts des unbekannten Anderen, Grenzen von Religionszugehörigkeit und kultureller Prägung.

Aufrichtiges Interesse aneinander ist der Baustein eines friedlichen Miteinanders von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen in unserer Vielfaltsgesellschaft. Nutzen Sie die Chancen, die die Interkulturelle Woche bietet. Setzen Sie Ihr Zeichen der Gemeinsamkeit und Solidarität gegen Hetze, zunehmenden Nationalismus und Demokratiefeindlichkeit – gerne in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.

 

Von: Manfred Rekowski

  • 26.9.2020