Kirchen: Mit internationaler Solidarität gegen Corona

VEM-Gemeinschaft stellt mehr als 1,5 Millionen Euro zur Verfügung

Wuppertal. Mit vereinten Kräften helfen evangelische Kirchen ihren Partnern in Afrika und Asien, die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen. Dafür stellen sie insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) in Wuppertal hat einen Hilfsfonds von einer Million Euro eingerichtet. Die Evangelische Kirche von Westfalen und die Evangelische Kirche im Rheinland geben je 250 000 Euro dazu.

Auch Kirchen in Afrika und Asien beteiligen sich

Weitere 50 000 Euro steuern die evangelischen Landeskirchen in Hessen und Lippe bei. Und mit knapp 20 000 Euro stocken afrikanische und asiatische Mitgliedskirchen der VEM den „United against Covid-19“-Fonds auf.

Wegen der Ausgangssperren keine Arbeit

In vielen Ländern Afrikas und Asiens ist das Gesundheitssystem völlig unzureichend, die hygienischen Verhältnisse sind schlecht. Menschen hungern, weil sie wegen der Ausgangssperren keine Arbeit mehr haben. In vielen Ländern sind zudem die Märkte wegen des Corona-Virus geschlossen worden. Diese Märkte sind oft der einzige Ort, an dem Bauern ihre Erzeugnisse verkaufen und Familien ihr Essen kaufen können. Die Ernten fallen ohnehin häufig niedriger aus, denn Landwirte können derzeit nicht vernünftig aussäen: Saatgut steckt an Grenzen, in Umladestationen oder auf Schiffen fest. Außerdem fehlen auch dort Erntehelfer.

Hilfe je nach individuellem Bedarf

Eine vierköpfige Task Force, die der VEM-Vorstand Anfang April eingesetzt hat, koordiniert die Zuteilung der Projektgelder. Mit ihren Maßnahmen konzentriert sich die VEM auf Länder wie Indonesien, Philippinen, Sri Lanka, Botswana, die Demokratische Republik Kongo, Kamerun, Namibia, Ruanda, Südafrika und Tansania. Je nach individuellem Bedarf werden Aktivitäten in folgenden vier Bereichen gefördert: Prävention, Unterstützung der Schwächsten, Unterstützung von medizinischen Einrichtungen der Kirchen sowie Verkündigung und Seelsorge.

Geld dient zum Kauf von Fieberthermometern und Desinfektionsmitteln

Von dem VEM-Hilfsfonds werden Nahrungsmittel an die Ärmsten verteilt und wird Zugang zu sauberem Wasser geschaffen. Das Geld dient auch zum Kauf medizinischer Artikel wie Infrarot-Fieberthermometer, Desinfektionsmittel und Seife. Privatpersonen nähen Schutzmasken und werden dabei unterstützt. Darüber hinaus erhalten kirchliche Krankenhäuser und Krankenstationen Unterstützung. Aufklärungskampagnen, auch im Radio und Fernsehen, sensibilisieren die Bevölkerung. Opfer von häuslicher Gewalt und das akut belastete Gesundheitspersonal erfahren seelsorgliche Betreuung. Die Kirchen werden außerdem zur Durchführung von Online-Gottesdiensten geschult und ausgestattet.

  • 18.5.2020
  • Jens Peter Iven
  • Pete Linforth, Pixabay